Von Thomas Klaus

Friedeburg-Etzel. Wasserstoff, der mit Hilfe Erneuerbarer Energien gewonnen wird und CO₂-frei ist, hat das Zeug zu einem der wichtigsten Energieträger von morgen: als Treibstoff, als Zwischenprodukt für weitere Produktionsketten und als Basis für Power-to-Liquid, also für die Umwandlung in flüssige Kraftstoffe und Chemikalien.

Im Rahmen der bundesweiten Wasserstoff-Logistik, die dringend aufgebaut werden muss, spielt auch die Kavernenanlage von Storag Etzel als Knotenpunkt zum LNG-Speicher und Seaport Wilhelmshaven eine Rolle. Und auf die kann die Region stolz sein, weil sie so zu einem der Akteure der Energie-Zukunft Deutschlands aufsteigen könnte.

Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie aus dem Jahr 2020 hat sich Deutschland das ehrgeizige Ziel gesetzt, zu einem Vorreiter und Weltmarktführer bei Grünem Wasserstoff zu werden. Anfänge sind gemacht; in Friedeburg-Etzel ist man bereit zu neuen Ufern.

Insgesamt ist es allerdings zum Vorreiter und Weltmarktführer noch ein weiter Weg. Auf diesem Weg liegen einige Hindernisse, die nun schleunigst beseitigt werden sollten. Planungsbeschleunigung ist in diesem Zusammenhang ein herausragendes Stichwort. Ein Elektrolyseur zur Wasserstofferzeugung ist eine Industrieanlage und ein Kavernenspeicher zur Speicherung von grünem Waserstoff ist es ebenfalls, so wie auch Energieimportterminals an unseren Küsten. Doch Planungen für Industrieanlagen dauern hierzulande noch immer viel zu lange.

Wir haben zwar bereits bewiesen, dass es deutlich schneller gehen kann; Stichwort: LNG-Terminals. Die Regel ist dieses Tempo nicht. Hinzu kommt, dass die Anlagen für (grünen) Wasserstoff gut an die Verkehrsinfrastruktur einschließlich des Straßennetzes angeschlossen werden müssen. Sprich: Wir brauchen eine Planungsbeschleunigung für die gesamte Infrastruktur.

Klar ist ebenso: Der wirtschaftliche Erfolg von Wasserstoff ist eng verbunden mit seiner Akzeptanz bei Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern. An dieser Stelle darf ruhig noch mehr getrommelt werden. Zum Beispiel könnte die Aufklärung über Wasserstoff und seiner Potenziale in den Curricula der allgemeinbildenden Schulen und in der Dualen Berufsbildung fest verankert werden.