Herzlichen Glückwunsch zu 50 Jahre Steuerwesen!

50-jähriges Jubiläum der Steuerberaterkanzlei Sassen 

Großefehn/Wiesmoor.

Die Kanzlei Sassen wurde am 1.September 1973 von dem Steuerberater Adolf Sassen an der Kanalstraße Nord in Großefehn gegründet. Kürzlich feierte die rund 50-köpfige Belegschaft das 50-jährige Kanzleijubiläum im Leiner-Café in Großefehn. „Zum 50-jährigen Jubiläum hatten wir auch die ehemaligen Beschäftigten eingeladen, die in der Zwischenzeit im wohlverdienten Ruhestand sind. Und fast alle Mitarbeiter und Ruheständler sind gekommen“, sagt Henning Sassen, der die väterliche Kanzlei am 1.September 2013 übernahm.

50 Jahre Steuerwesen: Angefangen von dem Ende des Lochkartensystems hin zum ersten Heim-Computer Commodore Mitte der 70-iger Jahren über das World Wide Web Anfang der 90-iger Jahren. Dies hat auch in der Kanzlei Sassen zu einer rasanten Umgestaltung der Dienstleistungsprozesse für die Mandantschaft beigetragen. „Wir haben uns frühzeitig auf die Digitalisierung eingestellt und begleiten unsere Mandanten auch dahingehend. Mittlerweile nehmen wir nur digitale Mandate an“, erläutert der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Henning Sassen.

Die stark vorangetriebene IT-Technik und die damit verbundene Umstellung der Arbeitsprozesse sei auch der „Schlüssel des Erfolgs“. „Als steuer- und wirtschaftsberatendes Dienstleistungsunternehmen mit einer weiteren Kanzlei in Wiesmoor haben wir uns im Landkreis Aurich und darüber hinaus gut positioniert. Das ist auch der Grund, warum Neu-Mandate direkt zu uns kommen“, betont Sassen.

Bei der Feier im Leiner-Café war auch sein 79-jähriger Vater Adolf Sassen dabei und es wurde viel über die rapiden Veränderungen diskutiert – zu neudeutsch die „Digitalisierung und Transformation“. Mittlerweile wird in der Steuerkanzlei Sassen auch ein IT-Beauftragter in Vollzeit beschäftigt.

Denn nur mit einem selbst ausgebildeten und fachlich gut geschulten Team ist der Erfolg in 50 Jahren zu erklären. Schon unter der Kanzleileitung des Gründers Adolf Sassen wurden 20 Steuerfachleute ausgebildet. „Wir bilden in jedem Jahr zwei Schulabsolventen im Steuerfach aus. In der Regel kommen die auf uns zu“, so Sassen. Gleich zu Beginn der Ausbildung werden die Neulinge mit einem iPad ausgestattet. Darüber hinaus ist rund 70 Prozent der Belegschaft in Großefehn und auch in Wiesmoor mit einem iPad ausgestattet. „In Wiesmoor haben wir noch eine Ausbildungsstelle im Steuerfach zu besetzen.“

Außer den Fachgehilfen in steuer- und wirtschaftsberatenden Berufen, arbeiten auch fünf Steuerberater und Steuerfachwirte in der Kanzlei Sassen. „In diesem Jahr wurde eine unserer Mitarbeiter zum Steuerberater bestellt“, so Sassen weiter. Das Team der Steuerberater setzt sich sowohl aus studierten Kollegen zusammen als auch aus langjährigem Fachpersonal, welches teils schon ihre Ausbildung in Großefehn absolviert haben, und über die Fachpraxis die Steuerberaterprüfung erfolgreich ablegte.

Neubau in Wiesmoor

Den Standort in Wiesmoor übernahm Henning Sassen im Jahr 2016 in der Gladiolenstraße. Aus Platzgründen und um den Beschäftigten einen zeitgemäß modernen Arbeitsplatz zu bieten, startete der Kanzleineubau im letzten Jahr

Laut Sassen kommt in viergeschossigen Neubau, wobei das Team der Steuerkanzlei im Untergeschoss und im Erdgeschoss einzieht, kein Ordner mehr rein. „Wir haben jetzt schon deutlich über 50 Prozent der Mandantschaft, die alles digital einreichen“, erklärt Sassen.

Das neue Gebäude mit Investitionskosten im einstelligen Millionenbereich kommt laut dem Kanzleichef gut voran und es ist geplant, Anfang April einzuziehen. Der insgesamt 200 Quadratmeter große Standort an der Oldenburger Straße ist eine Top-Lage – nur wenige Gehminuten vom Wiesmoorer Stadtzentrum entfernt. „Eigentlich wollten wir zum 50-jährigen Kanzleijubiläum einziehen, aber trotz coronabedingter Lieferungs- und Bauverzögerungen läuft jetzt alles nach Plan“, so der Steuerberater und Wirtschafsprüfer abschließend.

Carnival Jubilee geht auf Jungfernfahrt

Neuer Luxuskreuzer der Meyer-Werft startet vor Weihnachten

Papenburg. Die Pandemie zwang einige Unternehmen zum kurzfristigen Umdenken. Auch die Meyer Werft musste umplanen und flexibel auf die Situation reagieren. Gemeinsam mit der Carnival Corporation wurde so das Design der Carnival XL-Klasse kurzerhand auf ein ursprünglich für eine andere Marke bestelltes Schiff von der Meyer Turku auf die Meyer Werft Papenburg übertragen.

Die „Carnival Jubilee“ ist als dritte Einheit der Carnival XL-Klasse ein Schwesterschiff der „Mardi Gras“ und der „Carnival Celebration“. Alle Ozeanriesen dieser Baureihe der „Helios-Klasse“ verfügen über die derzeit fortschrittlichste Antriebstechnologie mit emissionsarmem Flüssigerdgas. Darüber hinaus erwarten die bis zu über 5.000 Passagiere ein erweitertes gastronomisches Angebot und mehr als 20 verschiedenen Kabinenkategorien mit geräumigen Suiten auf mehreren Ebenen. Highlights auf dem 345 Meter langen und 42 Meter breiten Luxusliner sind die „Bolt Ultimate Sea Coaster“-Achterbahn und ein dreistöckiges Atrium an der Steuerbordseite, das den Ozean überblickt und sich nachts in einen Unterhaltungsort verwandelt.

Der Bau des Kreuzfahrtschiffes begann übrigens mit dem Brennstart am 18. März 2022, die Kiellegung erfolgte dann im Juli letzten Jahres und ein Jahr später wurde die „Carnival Jubilee“ ausgedockt. Die ursprünglich geplante Überführungsfahrt von Southampton/GB nach Galveston/USA im Oktober dieses Jahres und die ab November geplanten ersten Kreuzfahrten von dem texanischen Hafen wurden gestrichen. Die Carnival Jubilee verließ die Meyer Werft in Papenburg dann am 30. Oktober mit eigener Kraft rückwärts über die aufgestaute Ems nach Eemshaven, unterstützt von den Schleppern VB Geeste und Fairplay-86. Nach Abschluss der Testfahrten soll die Übergabe an die Reederei jetzt Anfang Dezember erfolgen. „Die Jungfernfahrt der Carnival Jubilee startet noch vor Weihnachten in die Karibik“, so der Pressesprecher der Meyer Werft, Peter Hackmann.

Der unter Panama-Flagge in Fahrt kommende Neubau verfügt über eine Maschinen-Gesamtleistung von 61,8 MW und soll mit einer Antriebsleistung von 37 MW eine Geschwindigkeit von 17 kn erreichen. Das Schiff wird gaselektrisch durch zwei Elektromotoren mit jeweils 18.500 kW Leistung angetrieben. Für die Stromerzeugung stehen Generatoren zur Verfügung, die von mit Flüssiggas betriebenen Gasmotoren angetriebene werden. Mehr unter www.meyerwerft.de.

Foto: Ute Müller

 

Einzigartige Schau würdigt den Künstler

Küstenmuseum zeigt Sonderausstellung „Maritime Träume & Sinnlichkeit“

Wilhelmshaven. Diese Ausstellung ist in gleich mehrfacher Hinsicht eine Sensation: Das Küstenmuseum in Wilhelmshaven zeigt bis einschließlich 15. Dezember mehr als 50 Werke des Wilhelmshavener Künstlers Buko Königshoff. „Maritime Träume & Sinnlichkeit“ lautet der Titel dieser sowohl hinsichtlich der Präsentation als auch ihrer Entstehung beeindruckenden Sonderausstellung.

Auslöser für diese recht kurzfristige Aktion ist die schwere Erkrankung des Künstlers, die viele Menschen in der Region bewegt. Um Königshoff, der inzwischen auf pflegerische Betreuung angewiesen ist, zu unterstützen, initiierten Michael Diers, Geschäftsführer der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH, und der Wiefelsteder Speditions- und Transportunternehmer Heinz Riemer in enger Kooperation mit dem Küstenmuseum die Ausstellung, in deren Verlauf auch eine Bilder-Auktion stattfindet. Beide verbindet eine langjährige Freundschaft mit dem Künstler. Die riesige Wandmalerei an dem von Riemer betriebenen Standort des „Lager3000“ in Wiefelstede ist die größte Arbeit des Wilhelmshaveners. Nun hatte Riemer den Bestand sämtlicher Königshoff-Bilder, die sich noch in dessen Atelier befanden, aufgekauft, um sie zum Verkauf und für die Auktion zur Verfügung zu stellen. Der Erlös soll dem Maler zugutekommen.

Seitens des Küstenmuseums begleitet Clara Ooster als Kuratorin die Ausstellung. Zur Eröffnung am 28. Oktober waren mehr als 250 Besucher erschienen. „Diese Ausstellung soll das Schaffen Bukos würdigen und passt sehr gut in das Küstenmuseum, weil seine Kunst auch das Stadtbild Wilhelmshavens geprägt hat“, sagte Ooster in ihrer Begrüßungsrede. Dabei bezieht sie sich sowohl auf die Fassadenmalerei in der Jadestadt als auch auf unzählige maritime Bilder, die Königshoff geschaffen hat. „Seine Kunst zeigt, wie sehr er sich mit seiner Heimatstadt identifiziert hat.“

Einen weiteren Schwerpunkt bilde die Porträtmalerei „in der die Sinnlichkeit ein großer Aspekt ist.“ Im Vorfeld waren auch Besitzer von Königshoff-Bildern aufgerufen, ihre Bilder als Leihgaben zur Verfügung zu stellen. Die Resonanz war groß: „Viele Bürger sind an das Küstenmuseum herangetreten, mit Bildern und Fotos und mit Erinnerungen an zurückliegende Begegnungen mit Buko. Es war für uns ein überwältigendes Gefühl, diese Anteilnahme zu spüren.“

Im Namen der Stadt lobte die ehrenamtliche Bürgermeisterin Astrid Zaage das Engagement aller Beteiligten und schilderte Königshoffs Werdegang. „Die Kunst ist der Lebensinhalt dieses Malers“, sagte Zaage. Neben seinem eigenen immensen Schaffen hatte er im Laufe der Jahrzehnte auch viele Schüler in seinem Atelier unterrichtet und war in der Jury des StreetArt-Festivals tätig. „Beim ersten Festival staunte er über die Besuchermassen. ‚All diese Menschen sind in die Stadt gekommen wegen Farbe‘, sagte er damals, dass hat ihn riesig gefreut“, erinnerte sich Michael Diers. Einige Stunden vor der Eröffnung konnte Buko Königshoff selbst die Ausstellung besuchen. Das wohl größte Lob für die Veranstalter: „Er wollte gar nicht mehr gehen.“

Bilder, die bereits in der Ausstellung gekauft werden können, sind entsprechend mit Nummern gekennzeichnet. Bei der Auktion am 9. Dezember, Beginn 15 Uhr, werden noch weitere Bilder angeboten, für die trotz der großen Ausstellungsfläche der Platz nicht reichte. Die Bilder sowie weitere Informationen sind auf der Internetseite des Küstenmuseums unter www.kuestenmuseum.de zu finden.

 

Entweder Wachstums- oder Wohlfühlpolitik

GVN-Jahreshauptversammlung fand in Wilhelmshaven statt

Wilhelmshaven. Der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) e. V. führte am 3. und 4. November seine Jahreshauptversammlung durch. In Wilhelmshaven waren über 250 Unternehmer aus dem privaten niedersächsischen Verkehrsgewerbe (Güterkraftverkehr, Entsorgung, Spedition, Logistik, Möbelspedition, Omnibus und Touristik sowie Taxi, Mietwagen und Krankentransporte) vertreten.

Neben satzungsgemäßer Verbandsarbeit im Rahmen der Jahreshauptversammlung informierte der GVN am zweiten Tag in einem spannenden Workshop-Programm u. a. zu Stolperfallen in der täglichen Personalpraxis, zu klimaschonenden Lkw-Antrieben und digitalen Hilfen für das CO2-Berichtswesen. Des Weiteren wurde die Frage beantwortet, welche Rolle das Thema Nachhaltigkeit für die Unternehmensfinanzierung spielt. Für das Taxi- und Mietwagengewerbe standen wertvolle Tipps zur komplizierten Vergabeart der Ausschreibungen für Schülerverkehre auf der Agenda.

GVN-Präsident Mathias Krage eröffnete die Jahreshauptversammlung mit kritischen Worten: „Ein besonders schwarzer Tag für die Güterverkehrsunternehmer war der 20. Oktober, als der Bundestag, ohne die kleinste Änderung, die Mautverdoppelung bereits zum 1. Dezember 2023 durchgewunken hat. Die doppelte Maut hat Null Klimawirkung, sie kommt viel zu früh und in einer wirtschaftlich extrem schwierigen Phase. Aber das alles hat die Politik nicht interessiert. Auf die Transportbranche kommen gewaltige Kostensteigerungen zu, die vollständig weitergegeben werden müssen! Die Verabschiedung dieses Gesetzes wird für viele kleine und mittlere Transportunternehmer der Anfang vom Ende sein!

Man drängt den Güterverkehr in die Rolle des Steuereintreibers. Denn tatsächlich dürfte die Erhöhung der Staatseinnahmen der Grund für diesen dicken Knüppel sein, den man uns jetzt zwischen die Beine wirft. Die Politik muss jetzt wenigstens dafür sorgen, dass die Förderung anläuft, aber auch da habe ich Zweifel. Denn von den Mehreinnahmen sollen vor allem die Bundesschienenwege profitieren. Wenn man aber liest, dass selbst 2/3 der bei der Bahn Beschäftigten nicht an die Bahnreform glaubt, habe ich große Sorge, dass das Geld dort nur versickert. Es ist mehr als enttäuschend und beschämend für die Politik, dass die vielen Bedenken, Einwände und Sorgen von den Verbänden zwar gehört wurden, man jedoch in Gedanken an sprudelnde Mauteinnahmen Augen und Ohren verschlossen hat!“, so Krage weiter.

Er versprach den Unternehmern – auch wenn es den Verbänden am Ende nicht gelungen ist, die doppelte Maut zu verhindern – dass der GVN als Unternehmerverband alles daransetzen wird, ihre Interessen weiterhin gegenüber der Politik und in der Öffentlichkeit zu vertreten. Mit starker Stimme, damit das Verkehrsgewerbe eine Zukunft hat.

An die Politik und den anwesenden FDP-Fraktionsvorsitzenden Christian Dürr appellierte Krage abschließend: „Angesichts der großen Personalprobleme noch ein Wort zum Bürgergeld. Wenn wir sehen, welche Signale das Bürgergeld sendet, ist bei vielen Unternehmen nur noch Kopfschütteln angesagt. Wir müssen mehr animieren und nicht mehr alimentieren. Die Attraktivität des Standortes Deutschland hat massiv gelitten. Die Stimmung in der Wirtschaft ist gekippt. Wir haben über zwei Mio. Arbeitslose und trotzdem einen Arbeitskräftemangel. Das ist doch krank. Man müsse sich entscheiden, was wir wollen, Wachstums- oder Wohlfühlpolitik.

Der Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven, Carsten Feist, stellte in seinem erfrischenden Grußwort klar, dass es die Deutschland-Geschwindigkeit nicht gäbe. Er sprach lieber von der Wilhelmshaven-Geschwindigkeit. In nur 194 Tagen habe man eine LNG-Pipeline gebaut. Gleichzeitig plädierte er für mehr Bürokratieabbau, Digitalisierung und den Ausbau eines sinnvollen ÖPNV.

KI geht schneller, dauert aber länger

Service-Beraterin Sabine Hübner aus Düsseldorf zum Thema KI

Künstliche Intelligenz kann Produkte generieren, kann Texte überarbeiten und übersetzen, dient als wundervoller Ideengenerator. Aber: Macht KI nicht auch das Kunden-WOW kaputt? Ich habe da einen Verdacht…

Wir sind umgeben von intelligenten Algorithmen und digitalen Assistenten, die uns in vielen Lebensbereichen unterstützen. Immer wieder reden wir uns die Köpfe heiß darüber, was gut funktioniert, und was nicht. Vor allem: Was wie auf das Kundenerlebnis wirkt. Stört KI das Kunden WOW? Drei Überlegungen:

1. Macht KI blöd?

Hoffentlich nicht! Tools wie ChatGPT oder auch Deepl Write liefern so schnell so gute Ergebnisse, dass es einfacher scheint, darauf zu klicken, als selbst zu denken. Oder Informationen zu suchen. Oder einen Text zu optimieren. Tatsächlich ist es sinnvoll, „dumme“ Arbeiten zu automatisieren, um mehr Zeit für anspruchsvollere Aufgaben und wertvolle Geschäftskontakte freizuschaufeln. Aber KI sucht immer nur die kürzeste, die wahrscheinlichste Antwort. Für exzellente Ergebnisse reicht das nicht: Innovation und WOW leben vom Unwahrscheinlichen.

Fazit: Wenn es dumm läuft, macht KI nicht nur uns blöd, sondern auch unsere Projekte.

 

2. Fördert KI kurze Aufmerksamkeitsspannen?

Vielleicht! Haben Sie einmal daran gedacht, dass ein Tool wie ChatGPT eine viel zu lange Mail auf drei dürre Stichworte eindampfen kann? Dann müssen sie dem Sermon keine lange Aufmerksamkeit widmen und wissen trotzdem, was drinsteht. Gut! Aber was, wenn Ihr Gegenüber vorher drei dürre Stichworte mit KI-Hilfe zu einer lange Mail aufgeblasen hatte? Vielleicht, um Eindruck zu schinden? Ja, das klingt jetzt komisch – perspektivisch ist das aber eine Quelle für teure Fehler, die dann viel Aufmerksamkeit verschlingen, und damit sehr viel Geld…

Also: Vor dem Sparen von Aufmerksamkeit bitte erst mal nachrechnen!

 

3. Schreckt KI Kundinnen und Kunden ab?

Hilfe, ich bin schwanger, kann ich vorbeikommen?“ „Ich habe einen Knoten gefühlt, können Sie sich das mal ansehen?“ Angenommen, Frauenarztpraxen beantworten solche Anrufe per KI: „Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit!“ „Ich biete Ihnen gerne einen Termin in sechs Monaten an!“ Ja, dann schreckt Künstliche Intelligenz Patientinnen ab, denn für sensiblen Anfragen, zum Beispiel Anwalt, Steuerberater oder Hauptlieferant ist KI (noch?) nicht gemacht. Für andere Anfragen aber schon, zum Beispiel für Standardfragen in Online-Shops („Wo ist mein Paket?“).

Hier ist es eher abschreckend, dass es hierzulande kaum Chatbots gibt: Eine aktuelle Studie der Gisma University of Applied Sciences hat den Kundenservice der 50 größten Onlineshops in Deutschland untersucht. Ergebnis: Ganz 9 (!) Unternehmen haben Chatbots im Kundenservice – 82 Prozent nutzen das KI-Potenzial also nicht. https://web.gisma.com/chatbots-ki-im-kundenservice

Am besten erreichbar war übrigens einer der ältesten Versandhändler, der schon seit Jahren eine Kundenservice-KI namens Clara an Bord hat: Otto. https://www.otto.de/clara/

Fazit: Wenn KI genau da arbeiten darf, wo sie hinpasst (und nur da!), steigert sie Produktivität und Serviceglück. Anfangs dauert es zwar, langfristig spart KI aber viel Zeit.

Produktion soll im Neubau hochgefahren werden

Neue Halle für Hospimobil Ambulance Manufaktur GmbH fertiggestellt

Aurich-Schirum. Die neue Fertigungshalle der Firma Hospimobil Ambulance Manufaktur GmbH im Gewerbegebiet Aurich-Schirum ist zum 1. September fertiggestellt worden. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. Die Produktionsfläche im Neubau umfasst rund 1.800 Quadratmeter auf dem gut 1,3 ha großen Grundstück.

Der Umzug von der gepachteten Halle in den Neubau erfolgte bereits letztes Jahr, obwohl die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Durch erhebliche Lieferengpässe vor allem bei elektrischen Komponenten verzögerte sich die Installation der gesamten Elektrik. So mussten wir bis März dieses Jahres in einem Provisorium mit Notstrom und Rationierung arbeiten. Auch die Heizungsanlage konnte im Winter nicht genutzt werden, weil die Wärmepumpen erst im April geliefert wurden. Diese andauernden Bauarbeiten bei laufendem Betrieb waren eine große Herausforderung für unser Unternehmen. Nur mit Hilfe der gesamten Belegschaft konnten wir all diese Widrigkeiten überwinden und die Produktion halbwegs aufrecht zu erhalten“, erklärt Hans-Martin Riegel, Geschäftsführer der Hospimobil GmbH in Aurich.

Der Spatenstich im Kornkamp 23 erfolgte bereits im Jahr 2020. Nach knapp drei Jahren Bauzeit ist auch der rund 540 Quadratmeter große Bürotrakt mit neun Büro- und Besprechungszimmern, Empfang und Sozialräumen, komplett eingerichtet. „Wir haben einige jüngere Mitarbeiter für die Werkstatt eingestellt, suchen aber weiterhin gute Handwerker“, betont Hans-Martin Riegel, der insgesamt 30 Mitarbeiter beschäftigt, darunter Ingenieure, Elektrotechniker und Handwerksmeister.

Neben Rettungsfahrzeugen und Krankenwagen werden auch sogenannte Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) in Schirum gefertigt. „Wir stellen vorwiegend Einzelanfertigungen her, die individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind“, erklärt Hermann Akkermann, der seit 1995 bei Hospimobil arbeitet und für den Einkauf zuständig ist. Rund 90 Prozent der Aufbauten erfolgen auf Basisfahrzeugen von Mercedes-Benz. „Wegen den andauernden Bau- und Installationsarbeiten konnten wir im letzten Jahr auch unsere Produktionsziele nicht erreichen. Erst seit Anfang diesen Jahres können wir die Produktion wieder hochfahren“, so Akkermann.

Dabei hilft es Hospimobil, dass in der neuen Halle bauliche Einrichtungen vorgesehen wurden, die eine rationellere Fertigung unterstützen. So sind beispielsweise sechs Produktionsplätze mit spezifizierten Gruben ausgestattet, von denen aus die Basisfahrzeuge – meist Transporter mit und ohne Kofferaufbauten – einfacher und bequemer bearbeitet werden können. Gleichzeitig kann auch im sogenannten Patientenraum oder im Fahrerhaus weiter gearbeitet werden.

Für ein förderliches Arbeitsklima sorgt auch die Betonblockheizung, eine Art Fußbodenheizung in der gesamten Fertigungshalle. Also warme Füße, kühler Kopf und nicht umgekehrt. Als Schutz vor Nässe und Regen verfügt das insgesamt 2.350 Quadratmeter große Gebäude auf zwei Seiten im Bereich der Hallentore über ein rund 500 Quadratmeter großes Schleppdach. Und natürlich dürfen im Produktionsbereich auch Duschräume, kleine Pausenräume und ein großer Aufenthaltsraum mit Küche für die Beschäftigten nicht fehlen.

Seit über 35 Jahren

Seit über 35 Jahren ist das Auricher Unternehmen auf den Bau von Rettungsfahrzeugen aller Art spezialisiert und liefert diese in ganz Deutschland sowie nach Belgien, Luxemburg, Österreich, der Schweiz und Dänemark. Neben Rettungswagen (RTW), Krankenwagen (KTW) etc. für Hilfsorganisationen wie Deutsches Rotes Kreuz (DRK), die Johanniter (JUH), die Malteser (MHD) oder die Arbeiter-Samariter (ASB) werden auch Fahrzeuge für die Feuerwehr ausgerüstet. Ebenso gehören private Rettungsdienste oder z.B. die Caritas zum Kundenkreis der Auricher Ambulance Manufaktur. Man ist hier sichtlich stolz auf eine ungewöhnlich große Stammkundschaft, die schon jahrelang bei dem handwerklich strukturierten Betrieb in Aurich bestellen. „Das macht niemand, wenn er nicht zufrieden ist“, sagt Riegel.

Schließlich ist es mit der Lieferung von Neufahrzeugen bei Hospimobil auch noch nicht getan. Ein After-Sales-Service, Reparaturen, Umbauten und Nachrüstungen gehören zum zertifizierten Fachbetrieb (nach DIN ISO 9002) natürlich auch dazu. Mehr unter www.hospimobil.de.

Die Schulden des Bundes und der Bundesländer

Uplengen.

Deutschland ist eine föderale Republik. Der Föderalismus ist ein Gestaltungsprinzip, das die Einteilung eines Staates in Einheiten beinhaltet, die grundsätzlich über eigene Entscheidungskompetenzen verfügen und an der Gesetzgebung des Bundes mitwirken. Das hat viele Vorteile, kann aber auch nachteilig sein.

Dass die Wirtschaftsentwicklungen, die wirtschaftliche Lage der Unternehmen und Personen und damit die Daten der Staatshaushalte in den europäischen Ländern sehr unterschiedlich sind, ist selbstverständlich und allgemein bekannt. Dagegen ist wesentlich weniger bekannt, dass auch die Entwicklungen und die aktuellen Verhältnisse in den einzelnen Bundesländern unserer Republik erheblich voneinander abweichen.

Um die Schulden des Bundes und der völlig unterschiedlich großen Bundesländer miteinander vergleichen zu können, ist die Ermittlung der Relation zwischen den Schulden zu dem jeweiligen Bruttoinlandsprodukt wichtig. Die aktuellen Zahlen zeigen deutliche Unterschiede und Veränderungen. Bundesweit ist das Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres um 0,3 % gesunken. In Brandenburg ist es dagegen um 6,0 % und in Hamburg um 1,7 % gestiegen. Niedersachsen liegt mit einem Plus von 0,9 % ebenfalls in der Spitzengruppe. In Rheinland-Pfalz ist das Bruttoinlandsprodukt um 5,4 % gesunken.

Das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner zeigt für das vergangene Jahr erstaunlich große Unterschiede. Es betrug auf Bundesebene 45.993 Euro. Hamburg führt die Tabelle mit 76.910 Euro deutlich an, Mecklenburg-Pommern liegt mit 32.837 Euro auf dem letzten Platz. Niedersachsen hat mit 41.826 Euro einen Mittelplatz erreicht.

Nach einigen Jahren der Schuldenrückführung nehmen die Staatsschulden seit 2020 wieder zu. 2022 stiegen sie um 2 %. Die Bundesrepublik hatte Ende des vorigen Jahres Schulden in Höhe von insgesamt 2.368.122.000.000 Euro, abgekürzt ca. 2,368 Billionen Euro. Das waren etwa 28.164 Euro Schulden pro Einwohner.

Im vergangenen Jahr hat es erhebliche Veränderungen bei den Schulden gegeben. In diesem Jahr hat sich der Unterschied in den Entwicklungen der Schulden im Bund und in den Bundesländern nochmals vergrößert. Ende des vorigen Jahres entfielen von den gesamten Staatsschulden 68,5 % auf den Bund, 25,6 % auf die Bundesländer und 5,9 % auf die Gemeinden. Der Trend zur Vergrößerung der Verschuldung hält an. Im ersten Quartal dieses Jahres haben sich die Gesamtschulden auf 2,407 Billionen Euro erhöht. Im zweiten Quartal lagen sie bei 2.417 Billionen Euro. Die Staatsschuldenquote lag Ende 2022 bei 66,3 %. Damit belegt Deutschland im weltweiten Vergleich einen Mittelplatz.

Der Bund hat seine Schulden im vergangenen Jahr um 4,6 % auf 1.620,4 Milliarden Euro erhöht. Bei den Bundesländern hat sich eine gegenteilige Entwicklung ergeben. Im Jahr 2022 haben die Länder ihre Schulden um 5,0 % und bis Mitte dieses Jahres um weitere 1,5 % abgebaut. Zur Jahresmitte hatten die Bundesländer Schulden in Höhe von 597,7 Milliarden Euro. Den größten Rückgang erreichte Bayern mit 18,1 %, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 11,6 % und Schleswig-Holstein mit 6,0 %. Dagegen stiegen die Schulden in Brandenburg um 5,7 % und in Sachsen um 4,1 %.

In den Bundesländern sind die Verbindlichkeiten pro Einwohner sehr unterschiedlich. Ende des vorigen Jahres hatte Bremen ca. 33.300 Euro Schulden pro Einwohner, Sachsen dagegen nur etwa 2.000 Euro und Bayern ca. 2.600 Euro pro Person. Im Durchschnitt betrugen die Verbindlichkeiten der Länder pro Einwohner 11.331 Euro.

Wie gefährlich sind Schulden?

Angesichts der zum Teil sehr hohen Schulden stellt sich die Frage: Wie gefährlich sind die Schulden? Diese Frage ist nicht eindeutig zu klären. Entscheidend ist, wofür die Gelder verwandt worden sind, die zu den Schulden geführt haben. Haben sie dem Konsum im weitesten Sinne gedient oder sind sie durch Investitionen verursacht worden, die in den Folgejahren voraussichtlich zu höheren Einnahmen führen werden? Da diese Aufteilung in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich sein wird, ist eine Bewertung bei gleichen Schuldenständen nicht unbedingt sinnvoll.

Ob die Schulden des Bundes oder eines Landes zu hoch sind, hängt auch von der Höhe ihrer Einnahmen ab. Im vergangenen Jahr standen den Schulden des Staates von 2,37 Billionen Euro 1,82 Billionen Euro Einnahmen gegenüber.

Der Bund und die Bundesländer können nicht unbegrenzt neue Kredite aufnehmen. Durch die 2009 eingeführte Schuldenbremse darf die Neuverschuldung des Bundes pro Jahr nicht höher sein als 0,35 % des Bruttoinlandsprodukts. Den Bundesländern wird grundsätzlich keine Erhöhung der Schuldenquote zugestanden. Diese Einschränkungen wurden für die Jahre 2020 bis 2022 wegen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges und ihren Folgen ausgesetzt. In diesem Jahr sollen sie wieder gelten.

Die vielen Zahlen in diesem Artikel sind notwendig, um die aktuelle finanzielle Lage in den Haushalten des Bundes und der Bundesländer zu verstehen. Sicherlich werden sie leicht vergessen. Eine Zahl ist aber leicht zu behalten: Die Schulden des Bundes, der Länder und der Kommunen steigen aktuell pro Sekunde um 3.744 Euro! I

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