Kategorie: Finanzmarkt

Sonderdividende von 9 Prozent vorgesehen

Vorstandsmitglied Guido Mülder ist neu bei der Ostfriesischen Volksbank

Leer. Der Vorstand der Ostfriesischen Volksbank (OVB) präsentierte kürzlich die vorläufigen Geschäftszahlen für 2023. Neu dabei: Guido Mülder. Seit knapp zwei Wochen bildet er gemeinsam mit Holger Franz und Georg Alder die Führungsspitze der Genossenschaftsbank. „2023 sind wir in allen wichtigen Segmenten gewachsen und haben unsere Ertragslage weiter verbessert“, so das Vorstandstrio.

Der Kreditbestand ist um 4,4 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro gestiegen. Neu zugesagt sind Kredite in Höhe von über 900 Mio. Euro. Im Privatkundenbereich hat sich das Kreditvolumen auf 649 Mio. Euro erhöht (+ 6,1 Prozent). „Trotz des schwierigen Zinsumfeldes konnten wir auch bei Immobilien- und Baufinanzierungen ein Wachstum verbuchen“, fasste Georg Alder zusammen.

Der Kreditbestand im Firmenkundenbereich ist um 9,4 Prozent auf 965 Mio. Euro gewachsen. „Wir sind eng mit der regionalen Wirtschaft verbunden – das wirkt sich positiv aus“, erklärte Holger Franz. Im letzten Jahr habe die OVB verstärkt Projektfinanzierungen im Bereich Erneuerbare Energien begleitet. Außerdem sei es ihr erneut gelungen, neue gewerbliche Kunden zu gewinnen.

Die auskömmliche Ertragslage in der Binnenschifffahrt hat zu hohen Sondertilgungen geführt. Auch eine hohe Anzahl von Schiffsverkäufen hat dazu beigetragen, dass das Kreditvolumen leicht gesunken ist (- 4,1 Prozent). „Zusätzlich haben die gestiegenen Zinsen die Investitionsfreude etwas gebremst“, erläuterte Guido Mülder. Im Bereich Seeschifffahrt hat sich der Kreditbestand um 4,8 Prozent erhöht. Die nennenswerte Anzahl abgelieferter, hochmoderner Seeschiffe konnte die hohen Tilgungsleistungen leicht überkompensieren. „Beide Spezialbereiche entwickeln sich gut. Wir sind weiterhin Marktführer in den von uns begleiteten Segmenten“, so Mülder.

Ein deutliches Plus gab es auch bei den Einlagen. Die Kundinnen und Kunden vertrauten der Bank zum Jahresende insgesamt 2,7 Mrd. Euro (+ 7,9 Prozent) an. „Seitdem die EZB den Leitzins erhöht hat, sind Einlagen sowohl für unsere Kundinnen und Kunden als auch für uns wieder attraktiv“, resümierte Georg Alder. In der Zukunft sei ein optimales Liquiditätsmanagement wichtig. Dieses sollte neben klassischen Sparprodukten auch alternative Anlagen wie Fondssparpläne berücksichtigen.

Damit haben sich das Kredit- und Einlagenvolumen im Einklang entwickelt. Die Kundeneinlagen decken die vergebenen Kredite ab. Dies sei wichtig, um unabhängig von den internationalen Kapitalmärkten zu bleiben, unterstrich Holger Franz und betonte:„Genau das macht unser Geschäftsmodell so tragfähig.“

Sonderdividende dank Rekordergebnis

Diese sehr positive Entwicklung spiegelt sich in der Bilanzsumme wider. Mit 3,7 Mrd. Euro liegt sie 6,8 Prozent über dem Vorjahr. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit wird voraussichtlich über 75 Mio. Euro betragen – ein Top-Wert in der Branche. Wie der Gewinn verwendet wird, entscheidet die Vertreterversammlung im zweiten Quartal. Der Vorstand werde vorschlagen, die Eigenmittel und Rücklagen zu stärken. „Zusätzlich zu unserer regulären Dividende werden wir eine Sonderdividende für unsere Mitglieder empfehlen“, so Franz. Hierdurch soll jedes Mitglied mit 9 Prozent Dividende am Erfolg partizipieren. Ende 2023 zählte die Genossenschaftsbank 28.764 Mitgliedschaften (+ 2,9 Prozent).

Von dem wirtschaftlichen Erfolg profitiert auch die Region. 2023 hat sich die OVB vielfältig engagiert. 215.000 Euro sind in zahlreiche Projekte und Veranstaltungen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft sowie an lokale Vereine geflossen. Dank Unterstützung der Genossenschaftsbank konnte der Stadtwald Holthusen in Weener mit 3.000 Setzlingen aufgeforstet werden.

Zukunftsorientierte Ausrichtung

Das Thema Nachhaltigkeit ist ebenfalls von unverändert hoher Bedeutung. „Als Genossenschaftsbank tragen wir unternehmerische Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft. Um dieser gerecht zu werden, setzen wir in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung diverse Maßnahmen um“, erläuterte Georg Alder.

2023 hat die Genossenschaftsbank unter anderem das VR KlimaKonto für Mitglieder eingeführt. Dieses ist mit einer Patenschaft für ein regionales Klimaprojekt und einer Bankkarte aus FSC®-zertifiziertem Holz verbunden. Damit zählt die OVB bundesweit zu den ersten Banken, die eine girocard aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz anbieten.

Auch das Beratungsangebot wurde erweitert: Mit einem Business Center für Firmen und einem Digitalen BeratungsCenter für Privatpersonen wird seit Kurzem eine vollumfängliche digital-persönliche Beratung angeboten. Damit ermöglicht sie ihren Kundinnen und Kunden ein modernes und ortsunabhängiges Banking in allen Bereichen. „Da hier die Fahrtwege zu unseren Filialen entfallen, tragen diese Angebote auch dazu bei, die CO2-Emission zu reduzieren.“

Ihre Geschäftsstellen richtet die Genossenschaftsbank verstärkt energieeffizient aus. Die Niederlassungen in Haren und Drochtersen sowie die Geschäftsstelle in Ihrhove werden 2024 weiter energetisch saniert und – wie in Leer und Emden – mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Der am Tag erzeugte Strom wird an den Standorten vor Ort verbraucht. „An den meisten Standorten sind wir rund 40 Prozent autark“, betonte Georg Alder.

Auch die soziale Nachhaltigkeit ist der OVB wichtig. Deshalb investiert sie aktiv in die Zukunft ihrer 320 Beschäftigten. „Wir sind stolz auf unsere engagierte und qualifizierte Belegschaft“, so die Vorstände. Mit zahlreichen übertariflichen Leistungen wie einer betrieblichen Altersvorsorge und einer Erfolgsbeteiligung honoriere die Genossenschaftsbank die Gemeinschaftsleistung aller. Foto: OVB Leer

 

Schaffen wir die kleinen Münzen ab?

Bargeld lacht! – Doch gilt das noch uneingeschränkt? Vielleicht wird den Ein- und Zwei-Cent-Münzen das Lachen bald vergehen. In jüngster Zeit werden Überlegungen über ihre Zukunft angestellt. Benötigen wir sie noch oder sollten wir besser auf sie verzichten? Die EU-Kommission hat schon 2013 wegen der gestiegenen Herstellungskosten eine Abschaffung der kleinen Münzen ins Gespräch gebracht. Sie kann allerdings nur durch eine für alle Euro-Länder einheitliche Entscheidung erfolgen. Deshalb ist der Vorschlag bisher nicht realisiert worden. Ein einheitliches Vorgehen aller Euro-Länder in dieser Frage ist derzeit nicht erkennbar.

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