Ostfriesische Volkbank eG plante Auszahlung einer Sonderdividende
Leer. Der Vorstand der Ostfriesischen Volksbank (OVB) stellte zu Jahresbeginn die vorläufige Bilanz für 2024 vor. „Wir haben unsere Ziele in allen Bereichen erreicht. Es war wirklich ein Top-Jahr“, sagte OVB-Vorstandsvorsitzender Holger Franz zu Beginn des Pressegesprächs.
Der Kreditbestand ist um 3,3 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro gestiegen. Mit dem Ergebnis zeigte sich die Bank vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Umfeldes sehr zufrieden. Die Treiber der Kreditnachfragen waren insbesondere Firmenkunden, der Kreditbestand stieg um 7,8 Prozent auf eine Milliarde Euro. „Hinzukommt, dass wir eine starke Expertise im Bereich Erneuerbare Energien aufgebaut haben“, betonte Holger Franz, der in diesem Jahr in den Ruhestand geht.
Auch in der Seeschifffahrt stieg die Kreditnachfrage, aber in der Binnenschifffahrt blieb das Volumen in Höhe von 281 Millionen konstant. Dazu OVB-Vorstandsmitglied Guido Mülder: „Die Preise sind nachwievor stabil. Gleichzeitig sind die Einfahrergebnisse zwar rückläufig, aber kostendeckend.“ In der Seeschifffahrt verbuchte das Kreditvolumen ein Plus von 7,3 Prozent auf nun 459 Millionen Euro im vergangenen Jahr. „Wir freuen uns, dass wir die Transformation zur umweltfreundlichen Seeschifffahrt aktiv mitgestalten dürfen“, betonte Guido Mülder
Auch im Privatkundenbereich hat sich das Kreditvolumen leicht auf 656 Mio. Euro erhöht. Die Nachfrage nach Immobilien- und Baufinanzierungen hat im zweiten Halbjahr wieder zugenommen. „Das Zinsumfeld hat sich entspannt, die Immobilienpreise haben sich stabilisiert“, erläuterte Georg Alder. Jedoch seien es keine Neubauprojekte mehr, sondern überwiegend der Kauf von Bestandsimmobilien. Die Unternehmenstochter OVB Immobilien GmbH hat letztes Jahr 149 Objekte in einem Gesamtwert von 45,7 Mio. Euro vermittelt.
Neukundenwerbung mit neuem Konto
Im Jahr 2024 stieg die Bilanzsumme um 10,5 Prozent auf vier Milliarden Euro an. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit wird voraussichtlich 80 Millionen Euro betragen. „Wir werden wieder eine Sonderdividende vorschlagen“, so Holger Franz. Jedes Mitglied soll über die üblichen sechs Prozent hinaus eine Sonderdividende in Höhe von drei Prozent erhalten. Davon profitieren 30.038 Mitglieder, das sind 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
„Wir haben ein neues Produkt eingeführt, unser Klimakonto ist papierlos und damit fördern wir auch regionale Projekte“, sagte OVB-Vorstandsmitglied Georg Alder, der den Posten von Holger Franz übernimmt und Vorstandsvorsitzender wird. „Bis August letzten Jahres konnten wir schon 700 Neukunden werben und das mit dem Hintergrund, Nachhaltigkeit in der Region zu unterstützen“, so Georg Alder, der seine Bankkarte aus Holz aus dem Portemonnaie holte. Nachhaltigkeit und Umwelt spricht nicht nur junge Menschen, sondern Verbraucher in jedem Alter an. „Für 2025 dürfen unsere Mitglieder erstmalig entscheiden, wie die Spendensumme auf Projekte verteilt wird“, ergänzte Alder.
2025 wird die Genossenschaftsbank mit insgesamt 16 Filialen in neue Technologien investieren. „Durch neue Prozesse können wir unsere Belegschaft bei Routineaufgaben entlasten. Sie sind eine Chance, unsere Wettbewerbs- und Innovationskraft zu steigern“, betonte Georg Alder. Derzeit arbeiten 333 Beschäftige in Voll- und Teilzeit sowie die Auszubildenden bei der OVB. Aufgrund einer externen Mitarbeiterbefragung stellte sich heraus, dass die Beschäftigten trotz Transformation und Veränderungen sehr zufrieden mit ihrem Arbeitgeber sind. Hinsichtlich Benchmarking stehen die Ostfriesen im Bankensektor ziemlich weit vorne.
Von links: Georg Alder, Holger Franz, der in diesem Jahr in den Ruhestand geht, und Guido Mülder präsentierten die Geschäftszahlen aus dem vergangenen Jahr. Foto: OVB
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