Kategorie: News

Ammerland hat die Nase vorn

37. Ammerländer Wirtschaftsrunde bei der Popken Fashion Group

Von Britta Neu

Rastede. Die 37. Ammerländer Wirtschaftsrunde fand mit rund 100 Teilnehmern bei der Popken Fashion Group statt. Landrätin Karin Harms dankte Thomas Schneider und Ralf Keller von der Geschäftsführung für die Einladung sowie die Gelegenheit, das international erfolgreiche Unternehmen aus nächster Nähe kennenzulernen.

Landrätin Harms zeigte sich sehr zufrieden mit der wirtschaftlich stabilen Lage im Ammerland trotz der derzeitig schwierigen Zeiten. Ebenso erfreut sich die Region großer Beliebtheit, die Bevölkerung steigt kontinuierlich und liegt aktuell bei knapp 129.500 Personen. Ein Zuwachs von knapp 10 % seit dem Jahr 2000. Die Arbeitslosenquote lag im Oktober 2024 bei 4,1 % und ist gegenüber dem Vorjahr um 0,3 % gesunken. „Damit liegt diese deutlich unter dem Weser-Ems-Schnitt“, so Harms.

Beim Bruttoinlandsprodukt ist der Landkreis Ammerland führend im Oldenburger Land. Im Betrachtungszeitraum 2012 bis 2022 ist eine Steigerung von über 62 % zu verzeichnen. Und dieser enorme Anstieg geht auf das Konto unser UnternehmerInnen“, so Harms weiter. Mit 295 neuen Ausbildungsverträgen gab es einen Zuwachs von 6,9 % im Vergleich zu 2014 im Bereich des Ausbildungsmarktes. Ein Drittel der Bevölkerung des Ammerlandes ist sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dies entspricht eine Steigerung von knapp 10 % in den letzten zehn Jahren.

Das gemeinsame, mit den Gemeinden Apen, Bad Zwischenahn, Edewecht, Rastede, Wiefelstede und der Stadt Westerstede, kommunale Förderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen (KMI) hat 2024 eine beeindruckende Nachfrage erzielen können. Insgesamt wurden 100 Förderanträge gestellt. Dies stellt eine Steigerung von 40 % zum Vorjahr dar. Insgesamt wurden 67 Förderanträge bewilligt, welche eine Investitionssumme von 8,3 Mio. Euro sicherstellten sowie die Schaffung und Sicherung von 132 Arbeitsplätzen mit sechs Ausbildungsplätzen unterstützt.

Über 2.000 Mitarbeiter

Als Beispiel für wirtschaftliche Stärke, Innovation sowie unternehmerische Weitsicht hob Landrätin Harms die beeindruckende Entwicklung der Popken Fashion Group hervor, die 1968 mit der Eröffnung ihrer ersten Filiale in Oldenburg begann. In seiner Rolle als Geschäftsführer stellte Thomas Schneider mit der Präsentation eines Imagefilmes und seinen vertiefenden Ausführungen das Unternehmen eindrucksvoll vor. Das Modeunternehmen hat sich von einem regionalen Anbieter zu einem weltweit agierenden Spezialisten für Plus-Size-Mode entwickelt. Heute beschäftigt die Popken Fashion Group über 2 000 Mitarbeitende (Anteil vom Mitarbeiterinnen 51%) und verfügt über ein hochmodernes Logistikzentrum. Die Kollektionen der fünf Marken des Unternehmens werden in rund 200 Filialen sowie über die eigenen Online-Shops in mehr als 30 Ländern vertrieben.

Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war der Vortrag von Bastian Strauß, einem Experten für Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz im Mittelstand. Mit praxisnahen Beispielen zeigte er, wie kleine und mittelständische Unternehmen digitale Technologien und NoCode-Tools effektiv nutzen können. Seine Ausführungen fanden bei den Gästen großen Anklang und gaben wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung ihrer Betriebe. Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten die Teilnehmenden bei einem Rundgang durch das neue Logistikzentrum und das hauseigene Fotostudio Einblicke in die innovativen Arbeitsprozesse der Popken Fashion Group.

GVN tagte in „Venedig des Nordens“

Rund 300 Teilnehmer diskutierten über Mobilität & Verbindungen

Papenburg. Am 29. und 30. November 2024 fand die Jahreshauptversammlung des Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) e. V., diesmal in Papenburg statt. Rund 300 Unternehmer aus den Bereichen Güterkraftverkehr, Entsorgung, Spedition, Logistik, Möbelspedition, Omnibus und Touristik sowie Taxi, Mietwagen und Krankentransporte waren dabei.

Die politischen Gastreden hielten der Europaabgeordnete Jens Gieseke (CDU) und die Bürgermeisterin der Stadt Papenburg, Vanessa Gattung (SPD). Gieseke, der auch vor fünf Jahren in Papenburg dabei war, hob die Wichtigkeit der rund 3.000 Transportbetriebe in Niedersachsen hervor. „Hier sind fast 50.000 Menschen beschäftigt und einige Themen, beispielsweise Fachkräftemangel, Mobilität und Infrastrukturausbau, stehen auf der Tagesordnung“, betonte Jens Gieseke. Seiner Meinung nach war es keine gute Idee, nur auf die Karte „Elektromobilität“ zu setzen.

Ich freue mich, dass sie bereits das dritte Mal die Stadt Papenburg als Veranstaltungsort gewählt haben, um die Bedarfe im Verkehrsgewerbe hier zu diskutieren“, sagte die Bürgermeisterin Vanessa Gattung in einem Grußwort. Auch in der Kanalstadt „Venedig des Nordens“ seit Wirtschaft und Mobilität eng verzahnt. „Große Fortschritte machen wir beim Ausbau des Nordhafens, hier steuern wir auf die Trimodalität zu“, hob Gattung hervor. Bedarfsgerechte Schienen, Straßen und Wasserwege garantiert die Mobilität in Papenburg und – verbindet. „Wir schaffen eine Infrastruktur, die zukunftsfähig ist, aber auch nachhaltig“, so die Bürgermeisterin.

Wichtig: Handlungsfähige Regierung

Präsident Mathias Krage appellierte nach dem Ampel-Aus für einen schnellen Regierungswechsel. Wichtig sei eine verlässliche Politik, die auf Stabilität und Zukunft ausgerichtet ist. „Die kleinen und mittelständischen Unternehmen dürfen nicht mit Bürokratie aus Brüssel ertränkt werden. Bürokratie ist nichts anderes als das Misstrauen des Staates gegenüber seinen Bürgern und Unternehmern. Wenn der Staat aber seinen Unternehmern und Bürgern zunehmend misstraut, wird bei den Wahlen Misstrauen mit Misstrauen quittiert“, so Krage. Er versprach den Unternehmern, dass der GVN alles daransetzen wird, ihre Interessen weiterhin gegenüber der Politik und in der Öffentlichkeit zu vertreten.

Hauptgeschäftsführer Benjamin Sokolovic ging in seinem Geschäftsbericht auf die brennenden Themen des Verkehrsgewerbes ein: Vom nicht überwundenen Koalitionsbruch zur doppelten Maut, Personalmangel, Infrastrukturausbau, Dekarbonisierung, fehlende Unterstützungsprogramme, Bürokratieburnout, der Ungleichbehandlung von kommunalen und privaten Omnibusunternehmen, den Reformen der Bus- und Kraftfahrausbildung bis hin zur Forderung nach einem einheitlichen niedersächsischen Taxitarif war alles dabei.

Besonders geehrt wurde Stefan Wurzel, als tarifvertragliches Urgestein mit messerscharfem Verstand, der gemeinsam mit seinem Vater Eckhard auf eine stolze 45-jährige ehrenamtliche Tarifarbeit zurückblickt.

Auch den verstorbenen Mitgliedern, darunter Gerd Akkermann aus Moormerland, wurde bei der Jahreshauptversammlung gedacht.

Foto: Inge Meyer

Von links: Lars Bunte, Insa und Klaus Akkermann informierten sich bei der Jahreshauptversammlung in Papenburg.

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