Kategorie: Thema

Neue Anlagen für Anwohner, Einheimische & Gäste

Lies hob neue Gleisanlage als „Meilenstein bei der Borkumer Kleinbahn“ hervor

Borkum. Mit Kurs auf den „Borkumer Bahnhof“ saß Dr. Bernhard Brons selber am Schalthebel der Lokomotive und steuerte über die neue Gleisanlage. Daneben saß „Steuermann Olaf Lies“, der zuletzt beim 125-jährigen Jubiläum der Borkumer Kleinbahn und Dampfschiffahrt (BKD) eine Rede hielt und zur offiziellen Inbetriebnahme der neuen Anlagen vom Hafen bis zum Bahnhof in der Stadtmitte wieder ein Grußwort sprach.

Nach dem gestellten Förderantrag an das Land Niedersachsen im Mai 2020 kam es im August 2021 zur Planfeststellung. Die Bewilligung der Fördersumme für die Modernisierung der Gleisanlagen wurde im Mai 2022 erteilt. Zu der Zeit sind wir vor knapp vier Millionen Euro Investitionssumme ausgegangen, aber es sind rund 6,5 Millionen Euro geworden“, sagte Dr. Bernhard Brons von der BKD. Dafür erfolgt nun der gesamte Personen- und Güterverkehr elektrisch, geräuscharm und ohne Erschütterungen. Der rechtsgültige Planfeststellungsbeschluss wurde im Februar 2023 zugestellt und 3 Mio. Euro übernahm das Land Niedersachsen.

Dies ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit der Insel und ein Meilenstein in der Entwicklung der BKD“, hob Wirtschaftsminister Olaf Lies in seiner Ansprache hervor. Rund 900.000 Gäste wurden im Jahr 2023 mit der Borkumer Kleinbahn befördert und von der Inbetriebnahme der neuen Gleisanlagen profitieren Anwohner, Einheimische und Gäste gleichermaßen.

So wurde der Verkehrsablauf rationalisiert, ein moderner Betriebshof für Busse und Bahnen errichtet, der Inselbahnhof attraktiv gestaltet und der Fahrzeugpark erneuert. „Auch die Abfertigungsanlagen in den Häfen Borkum und Emden wurden umgebaut und das zweite Gleis zwischen Borkum und Hafen wieder in Betrieb genommen und modernisiert“; informierte Olaf Lies, der mit Familienmitgliedern angereist war. Zudem wurden die Bahnübergänge technisch gesichert und durch die Einführung des Wendezugbetriebes die Fahrzeit auf das für die Verkehrsbelastung in Spitzenzeiten erforderliche Maß gesenkt. Auch die Kapazität der Strecke für die Verkehrsbelastung zu Spitzenzeiten wurde durch ein elektronisches Zugleitsystem verbessert.

Die Baumaßnahme wurde bereits Jahresbeginn 2023 gestartet. Im laufenden Betrieb hat eine Arbeitsgemeinschaft und drei norddeutsche Gleisbaufirmen den Bahnhof Borkum Reede, den Bahnsteig Jakob-van-Dyken-Weg und zuletzt den Borkumer Bahnhof umgebaut. Diese Maßnahme konnte bis auf Restarbeiten zu Ostern dieses Jahr abgeschlossen werden.

Aufgrund der stetig steigenden Gästezahlen und zur Verbesserung der Abläufe, wurde zudem ein weiteres Gleis am Bahnsteig Borkum-Hafen gebaut. Hervorzuheben sind die durch die Borkumer Kleinbahn in Eigenregie vorgenommenen Anpassungen an den Einstiegen der Personenwagen sowie neue Fahrtrichtungsanzeigen. Die Baumaßnahmen umfasst eine Erhöhung der Schienenoberkante von vorher 15 cm auf heute 72 cm Höhe.

Lies lobte die Modernisierung als derzeit aktuellsten Baustein eines zukunftsweisenden Konzepts mit barrierefreien Bahnsteigen und wünschte allen Gästen bei der Inbetriebnahme „gute Fahrt“. Bei den BKD-Beschäftigen bedankte er sich für das Engagement für die Eisenbahn und für die Insel. Ökologie und Ökonomie seien kein Gegensatz und profitieren voneinander – in diesem Fall Umweltschutz und Tourismus. Zusätzlich könnte die Insel Borkum im Wettbewerb mit anderen Seebädern hier deutlich punkten. Auch die bereits vom Omnibusunternehmen BKD eingesetzten Elektrobusse seien hier ein gutes Beispiel.

Tradition & Moderne

Lies betonte, dass die BKD weiterhin die „sehenswerten Oldtimer“ betreibt. Dazu gehört die Dampflokomotive „Dollart“ und der ehemalige Bereisungswagen des Kaisers Wilhelm II, der zu besonderen Anlässen fährt. „Sie wurde ebenso schonend wie gründlich modernisiert und das ermöglicht einen viel effizienteren Betrieb als vorher“, so der Minister.

Ein bereits verkaufter Wismarer Schienenbus kehrte aus dem Exil auf dem Festland nach Borkum zurück und ist zur Freude der Eisenbahnfans wieder zur auf der Insel. Mit rund einem Dutzend historischer Fahrzeuge wird der Urlaubsaufenthalt auf der Insel im Hochseeklima zu einem Erlebnis. Dies fördere auch das Image der Insel als eine besondere Attraktion.

Mehr Informationen unter www.borkum.de

Und www.ag-ems.de.

 

 

Minister nimmt erhöhten Bahnsteig in Betrieb

Hunderte von Gästen waren bei der Eröffnung des Borkumer Bahnhofs dabei

Borkum. Am Samstag, den 6. Juli 2024 begrüßte die Borkumer Kleinbahn und Dampfschiffahrtsgesellschaft mbH den Niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung Olaf Lies anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme der erhöhten Bahnsteige auf Borkum.

Empfangen wurden Minister und Gäste mit einem Auftritt der Trachtengruppe des Vereins Borkumer Jungens e.V. von 1830. Mit ihrem legendären „Flieger“ beindruckte die Trachtengruppe die Teilnehmenden des Bahnhofsfestes. Kleinbahn-Geschäftsführer Dr. Bernhard Brons betonte in seiner Rede, dass es wichtig sei, auf Borkum zu investieren: „Wir wollen, dass auch junge Insulaner und Insulanerinnen sowie Zugezogene eine Zukunft auf der Insel haben und dafür sind Investitionen wichtig. Nur so können wir auch zukünftig die 340.000 Gäste, die jährlich die Insel Borkum besuchen, begeistern.“

Sein Dank galt Minister Olaf Lies, der als Vertreter des Landes Niedersachsen und oberster Dienstherr der LNVG (Landes-Nahverkehrsgesellschaft) die Baumaßnahmen mit 71% bezogen auf die förderfähigen Kosten bzw. 50 % auf die Gesamtkosten gefördert hat. Minister Lies freute sich über die durchgängige Reisekette mit Bahn, Schiff sowie Bus und Bahn bis nach Borkum und meinte: „Barrierefreiheit sollte heute etwas Selbstverständliches sein.“ Er lobte die Vielzahl an Investitionen, die die Borkumer Kleinbahn im Laufe der Jahre bereits umgesetzt hat – von der Wiederinbetriebnahme der Dampflok Borkum, zwei neuen Zügen mit 18 Wagen und vier Lokomotiven, dem Betriebshof, die Abfertigung im Hafen, das zweite Gleis, die technisch-gesicherten Bahnübergänge, den Wendezugbetrieb bis hin zu dem elektronischen Zug-Leitsystem – das sei großartig. „Hier wird Historie gelebt und gezeigt, und gleichzeitig in die Zukunft investiert“, sagte Lies.

Auch Meta Janssen-Kucz, Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages, zeigte sich begeistert von der Baumaßnahme: „Man hat fast vergessen, wie das mit den großen Stufen war. Ein einfacher Zugang für Mensch und Tier sollte selbstverständlich sein.“

Die Ampel stand auf grün

Steuerberater Andreas Bartsch referierte über die „4-Tage-Arbeitswoche“

Wittmund/Esens. Auf Einladung des Wirtschaftsförderkreis Harlingerland referierte Steuerberater Andreas Bartsch von der Kanzlei Arndt Bartsch & Partner mbB aus Esens zu dem Thema „4-Tage-Woche“ in den Räumen der Raiffeisenbank Wittmund. „Wir haben nur gute Erfahrungen mit der Einführung der 4-Tage-Woche in der eigenen Kanzlei gemacht“, sagte Andreas Bartsch gleich zu Beginn seines Vortrages.

Die Esenser Kanzlei in der zweiten Generation beschäftigt 25 Mitarbeiter, darunter fünf Steuerberater. „Der Impuls kam aus der Kanzleileitung, die Arbeitszeit von fünf Werktagen auf vier Werktage zu ändern“, erläuterte der junge Familienvater, dessen eigene Familie davon auch profitiert. Nachdem mit jedem einzelnen Beschäftigten ein Gespräch geführt wurde und die Ampel auf „grün“ stand, ist die 4-Tage Woche von montags bis donnerstags mit 36 Arbeitsstunden statt der üblichen 40 Arbeitsstunden zum 1.Februar 2023 erfolgreich umgesetzt worden.

Wir haben dann mit jedem Beschäftigten einen neuen Arbeitsvertrag für ein Jahr befristet abgeschlossen und zwar auf 36 Stunden, aber nach wie vor sind 40 Stunden ausgezahlt worden. Und das von montags bis donnerstags, freitags war frei“, erklärte Bartsch. Somit erhöhte sich die tägliche Arbeitszeit auf neun Stunden. „Freitags wurde sowieso in der Regel nur halbtags gearbeitet. Dennoch kommt es vor, dass wir Steuerberater uns in dringenden Fällen auch mal freitags zu einem Gespräch im Büro treffen.“

Damit die Mandantschaft in dringenden Fällen auch freitags jemanden in der Kanzlei erreicht, wurde eine Notrufnummer installiert. „Mit der Umstellung auf die 4-Tage Woche ist uns kein Mandat verloren gegangen. Ganz im Gegenteil, eine Berufsanfängerin hat den Ausbildungsplatz in unserer Kanzlei angenommen, weil es die 4-Tage Woche gibt“, erklärte der Referent vor den Zuhörern.

So kam auch die Frage auf, ob vermehrt Überstunden anfallen und ob die Arbeit wegen der zunehmenden Arbeitsdichte in der verkürzten Zeit geschafft wurde? „Für uns ging die Rechnung auf und es fielen nur geringe Überstunden an. Zudem hat das Personal auch die Möglichkeit, die Arbeit im Homeoffice zu erledigen“, betonte Bartsch. Hinsichtlich des Krankenstandes gab es bis dato allerdings keine spürbaren Auswirkungen. Bezüglich der Energieeinsparung gibt es durchaus positive Effekte, diese allein würden aber die Einführung einer 4-Tage-Woche nicht rechtfertigen.

Insgesamt konnte der Steuerberater fast nur positive Ergebnisse verkünden. „Nachteilig ist schon der Abstand von Donnerstag bis Montag. Denn nach dem doch langen Wochenende gibt es manchmal leichte Schwierigkeiten, wieder in die Steuerarbeit einzusteigen.“ Zudem würden regelmäßig Feed-back Gespräche mit dem doch jungen Team stattfinden. Mit der Einführung der 4-Tage Woche habe sich die Arbeitgebermarke in Zeiten des Fachkräftemangels deutlich gestärkt, und die Familienfreundlichkeit sei wesentlich verbessert worden.

Bildunterschrift:

Von links: Frank Happe vom Wirtschaftsförderkreis Harlingerland, Steuerberater Andreas Bartsch und Bankdirektor Mario Baumert stellten einen Erfahrungsbericht vor.

Foto: Inge Meyer

Von links: Frank Happe vom Wirtschaftsförderkries Harlingerland, Steuerberater Andreas Bartsch und Bankdirektor Mario Baumert vor der Raiffeisenbank in Wittmund

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