Kategorie: Thema

Rohrleitungsforum mit Thema Künstliche Intelligenz

Vom 8.-9. Februar findet wieder das 36. IRO-Rohrleitungsforum in Oldenburg statt

Oldenburg. Zur Neuauflage des ewig jungen Oldenburger Rohrleitungsforums laden die Veranstalter von der Jade Hochschule im Jahr 2024 zur „gewohnten“ Zeit vom 8.-9. Februar nach Oldenburg ein. „Es war ein gelungener Start an dem neuen Veranstaltungsort in den Weser-Ems-Hallen im letzten Jahr, dennoch können sich alle Aussteller und Besucher für das kommende Forum in wenigen Tagen auf einige Optimierungen freuen“, betont Professor Diplom-Ingenieur Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des iro e. V. Oldenburg, der die Begrüßungssrede am Eröffnungstag halten wird.

Auch Prof. Dr. Holger Saß, Vizepräsident der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth und der Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg, Jürgen Krogmann, werden zur Eröffnung des 36. Oldenburger Rohrleitungsforums ein Grusswort sprechen. Unter dem Motto „Wasser, Abwasser, Strom, Gase – mit Künstlicher Intelligenz in die Zukunft“, werden wieder einige Tausend Fachbesucher aus der gesamten Bundesrepublik sowie aus den angrenzenden europäischen Ausland erwartet. Das diesjährige Rohrleitungsforum greift damit einen aktuelles Thema auf, das zurzeit in aller Munde ist. Welche Bedeutung wird es für die Branche – insbesondere Verfahren, Produkte und Arbeitsabläufe – haben, wenn Maschinen intelligenter werden? Flankiert wird die Veranstaltung von einer Fachausstellung und bekannten Programmpunkten wie der „Diskussion im Panoramacafe“ und dem „Ollnburger Gröönkohlabend“.

Für mich ist es das 17. Rohrleitungsforum unter meiner Regie, danach höre ich auf. Ich bin seit zwei Jahren im Ruhestand und das 37. IRO-Rohrleitungsforum im nächsten Jahr 2025 wird mein Nachfolger managen“, gibt Prof. Thomas Wegener bekannt. 450 ausstellende Firmen und die dazu größtenteils bei ihm ausgebildeten Bauingenieure wird er noch einmal in der Weser-Ems-Halle begrüßen und dann ist für den 67-jährigen Professor Schluss. „Es freut mich besonders, dass wir unsere lange Warteliste mit dem Wechsel in die Weser-Ems-Halle im letzten Jahr abarbeiten konnten und allen wartenden Firmenchefs einen Messestand anbieten konnten“, betont Thomas Wegener. Denn am alten Standort, an dem das Rohrleitungsforum nur in der vorlesungsfreien Zeit und auf oft knapper Aussstellungsfläche standfand, ging nichts mehr.

Schön ist auch, dass die Studierenden wieder dabei sein können, weil ja vorlesungsfreie Zeit ist. Die Zusammenarbeit mit den Fachkräften für den unterirdischen Tiefbau, also Gas, Wasser, Strom und Telekommunikationsleitungen, hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“, betont Wegener. Tatsächlich gibt es auch für die Weser-Ems-Halle schon wieder eine kleine Warteliste mit zehn Firmen, die auf einen IRO-Messestand schielen. Seiner Meinung können sich die Firmen bis zum 30. Juni 2024 gerne melden, wenn diese an einem Standplatz im nächsten Jahr interessiert sind.

Das Motto unseres Erfolgs ist in der Region und für die Region. Hier kommen viele Studierende aus dem alten Regierungsbezirk Weser-Ems her und die sind heute vielfach an den Messeständen vertreten“, bringt es der Professor auf den Punkt. Dazu haben auch die Vereinsmitglieder mit rund 250 Mitgliedern aus dem Bauwesen, Industrie, Versorgungsunternehmen, Ingenieurbüros bis hin zu Gemeinde Rastede beigetragen.

Es war die Entscheidung des iro-Beirats, die Künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt des Forums 2024 zu stellen. In den nun wieder 30 Themenblöcken werden die Besucher domänenübergreifend Beiträge zu digitalen Prozessen auch und gerade in der Betriebsführung finden. Damit die Länge der Tagung weiterhin auf zwei Tage begrenzt bleibt, werden alle Aussteller und Fachbesucher bei fünf gleichzeitig stattfindenden Themen immer wieder entscheiden müssen. „Dabei haben wir uns bemüht, inhaltlich ähnliche Vortragseinheiten, beispielsweise zu den Themen Gase: Wasserstoff und LNG, nur nacheinander stattfinden zu lassen“, betont die Aussstellungsleitung. An diesen Themen Interessierte können also durchgehend aus ihrem Fachgebiet auf Empfang bleiben.

1987 mit zehn Firmen gestartet

Im Jahr 1987 fand das 1. Oldenburger Rohrleitungsforum in einem Hörsaal der Fachhochschule Oldenburg statt. Es referierten 12 Experten vor knapp 100 TeilnehmernInnen und 10 Firmen stellten ihre Produkte aus. Bis zum Jahr 2020 fand die Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Hochschule statt und war über die Jahre stetig gewachsen, zuletzt mit rund 3.000 Besuchern.

Heute  ist das Oldenburger Rohrleitungsforum die wichtigste Veranstaltung des iro und zählt zu den bekanntesten Fachveranstaltungen der Branche. Im Jahr 2023 erfolgte der Wechsel in die Weser-Ems-Hallen Oldenburg mit über 4.000 Besuchern und knapp 440 Ausstellern. Über 1.000 Personen nahmen an der Fachtagung teil, bei der circa 130 Referenten und Moderatoren in 90 Fachvorträgen über aktuelle Themen der Rohrleitungsbranche referierten.

Traditionell findet wieder im Rahmen des 36. Oldenburger Rohrleitungsforums der „Ollnburger Gröönkohlabend“ in der Kongresshalle statt. Am Eröffnungstag wird dieser Abend in der Weser-Ems-Halle ab 18.15 Uhr ausgerichtet. Dazu melden sich die Teilnehmer selbst an und bezahlen einen Betrag von 75 Euro pro Person. Ein Hinweis von der IRO-Veranstaltungsleitung: „Bitte verzichten Sie auf die Mitnahme von Taschen, es erfolgt eine Taschenkontrolle.“

Mehr Informationen erfahren interessierte Leserinnen und Leser auch im Internet unter www.iro-online.de.

Von links: Ralf Oudehinkel, Jan-Heinz Meyerrink, Eric Trüün, Hendrik Kwade von der Firma Jan Kwade & Sohn sowie Benedikt Untiedt und Johann Nykamp von der Firma Baucheck präsentieren sich wieder im Freigelände. Foto: Archiv

Vorsorgender Hochwasserschutz

Starkregen & Hochwasser sind ein Problem für die Leitungen

Lingen/Oldenburg. Aufgeweichte Dämme und Deiche, gesperrte Straßen und geräumte Häuser und Höfe. Im Dezember 2023 stiegen durch die vermehrten Niederschläge die Pegelstände an den Flüssen in Nordwestdeutschland. Dies hatte zur Folge, dass tieferliegende Bäche und Gräben nicht mehr in die Flüsse entwässern konnten. Das Wasser blieb also großflächig auf Wiesen, Feldern und Weiden bzw. drang in die Ortschaften ein.

Schon jetzt wird bei Deicherhöhungen und Deichneubauten ein Anstieg des mittleren Tidehochwassers von 50 cm in den nächsten 100 Jahren eingeplant (Lt. NLWKN). Damit ist der Küstenschutz bis jetzt relativ gut aufgestellt. Die Küstenschutzdeiche sind Drei-Zonen-Deiche, deren Stützkörper aus Schotter, Kies oder Sand besteht. Mit diesem Aufbau sind sie gering wasserdurchlässig und standfest. Auf der Wasserseite liegt eine Dichtschürze auf, welche den Deich vor eindringendem Wasser schützt.

Auf der Landseite kann der Deich entwässern. In tidebeeinflußten Flußmündungen wird das Wasser aufgestaut. Diese Dämme (Deiche) werden von den Kommunen gehegt und gepflegt. Flußdeiche sind häufig keine Drei-Zonen-Deiche sowie die Küstendeiche. Vielmehr bestehen diese Dämme aus einem Material wie Klei, Schlick oder Lehm und einer aufgebrachten Grasnarbe. Bei länger anhaltenden Regenfällen und auch bei Sturzfluten ab einer bestimmten Größe können die Deiche aufweichen, undicht werden und schließlich zum Deichbruch führen. Um dies zu verhindern ist es wichtig bei geeigneten Verhältnissen so viel Regenwässer wie möglich versickern zu lassen bzw. aufzustauen.

Generell sind Überschwemmungsflächen vorzuhalten und die Gewässer zu renaturieren. Renaturierungsmaßnahmen sind vorsorgender Hochwasserschutz. Dann kann das Wasser erstmal in der Fläche aufgenommen werden, ohne dass es zu einem dramatischen Anstieg der Pegel kommt. Auch wenn sich die Wassermassen ausbreiten, können größere Schäden an Gebäuden und Infrastruktur vermieden werden. Wenn Hochwasser Siedlungsgebiete überschwemmt, sind die Schäden nicht allein von der Überflutung abhängig. Auch ist von Bedeutung aus welchen wasserdichten Materialien eventuell vorhandene Keller und auch das Erdgeschoß gebaut wurden. Hinzu kommt noch, ob die Wanddurchführungen für die Versorgungsleitungen, für Gas, Trinkwasser, Abwasser, Strom und Telefon oder Glasfaser dicht sind und bleiben. Häufig kommt das Wasser über diese Wanddurchführungen, die nicht dicht sind, in die Keller.

Eine weitere Gefahr der Überschwemmung droht nicht nur bei Hochwasser. Auch bei örtlichen Starkregen kann der Niederschlag in die Kanalisation gelangen und damit über die Anschlußleitungen in die Keller zurückgedrückt werden. Vorsorglich sollten deshalb ungenutzte oder sehr selten genutzte Abläufe verschlossen werden. Bei genutzten Wohnräumen, die unterhalb des Straßenniveaus liegen, kann eine Hebeanlage die Räume schützen. Dagegen schützt eine Rückstausicherung lediglich vor eindringendem Abwasser aus dem öffentlichen Kanal.

Doch nicht alle sehen mit Sorge in die Zukunft. Die Wasserversorger sind froh über den vielen Niederschlag. Auch die Talsperren im Harz sind gut gefüllt. Die geschrumpften Grundwasserleiteungen sind nach den Trockenjahren wieder mehr als aufgefüllt. Das heißt aber nicht, dass für die Trinkwasserversorgung wieder alles in Ordnung wäre. Denn das Klima ändert sich und die Niederschläge verschieben sich im Jahresverlauf. So werden Sommer trockener und im Winter wird es mehr regnen. Darauf müssen die Wasserversorger sich einstellen, so wie dies in einigen Ländern Europas bereits erfolgreich praktiziert wird. Die Aufgabe ist darin zu sehen, dass im Sommer für die zunehmende Anzahl an Tagen mit Spitzenabnahme an Wasser zumindest genügend Wasser vorhanden ist, aber auch im Winter müssen die ansteigenden Mengen an Niederschlägen durch Hochwasserschutzmaßnahmen bewältigt werden können.

Die größer werdende Bedeutung von Überflutungsereignissen wird durch die Zunahme von Niederschlägen infolge des Klimawandels verstärkt. So wird im Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel angeregt, eine verpflichtende Erstellung von Risiko- und Gefahrenkarten für Starkregen und Sturzfluten zu prüfen (BMUB 2015).

Horst Zech

ZECH CONSULTING

Eidechsenweg 2

49811 Lingen (Ems)

T.: 05963-981547

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Industrieelle Wasserstoffwirtschaft in Lingen

Über 1.400 Gäste folgen der Einladung von Oberbürgermeister Dieter Krone

Lingen. Hochwasser, Grüner Wasserstoff, IT-Campus Lingen, Sanierung des Bahnhofs und das voraussichtliche Knacken der 60.000-Einwohner-Grenze in diesem Jahr, derzeit sind es 59.515 Einwohner – so der kurze Überblick der vielfältigen Themen und Erfolgsmeldungen beim Neujahrsempfang am 7. Januar in der Lingener Halle IV. Über 1.400 Gäste waren der Einladung von Oberbürgermeister Dieter Krone trotz des Hochwassers gefolgt. Dieser nutzte die Gelegenheit vor allem der Feuerwehr, den zahlreichen Hilfs- und Einsatzkräften sowie Nachbarschaftshilfen herzlich zu danken, die hervorragend zur Bewältigung der extremen Hochwasserlage in Lingen beigetragen haben und schlug eine große Helferfete für alle in den Emslandhallen vor.

Die Zukunft ist für die Mutigen eine Chance“, zitierte Oberbürgermeister Dieter Krone den französischen Schriftsteller und Politiker Victor Hugo. „Lassen sie uns unsere Chancen ergreifen und diese in die Realität umsetzen.“ In einer kurzen Rückschau ließ er insbesondere die Energiepolitik seit 2011 und deren Auswirkungen für die Stadt Lingen Revue passieren. „Mit dem Beschluss des Bundestages zum Ausstieg aus der Kernkraft haben wir den Transformationsprozess zur Grünen Wasserstoffhauptstadt Lingen eingeläutet und vorangetrieben“, so Krone.

So baue der Stromnetzbetreiber Amprion derzeit im IndustriePark Lingen eine riesige Konverteranlage für rund 500 Millionen Euro. Dafür musste eine große Fläche gerodet werden, um 1,8 GW Grünen Strom aus den Nordsee-Windparks in Lingen zu nutzen. „Lingen profitiert durch die herausragende geografische Lage mit direktem Zugang zu grünem Windstrom. Zudem ist die Infrastruktur in Form von Pipelines und Leitungen vorhanden“, erklärte der Oberbürgermeister in seiner Rede.

RWE werde in Kürze die erste Pilotanlage zur Produktion von Grünem Wasserstoff mit zunächst 14 Megawatt später bis zu 2.000 Megawatt Leistung in Betrieb nehmen. Noch in diesem Jahr soll eine Wasserstofftankstelle von der Firma Westfalen-AG gebaut werden. Und der Konzern BP wolle die Raffinerie Lingen zu einem integrierten Energiezentrum mit Wasserstoffproduktion und Biokraftstoffen umgestalten. Das 70-jährige Jubiläum der Raffinerie in Lingen wurde im August letzten Jahres gefeiert. Damit würden in den nächsten Jahren am Wirtschaftsstandort Lingen Milliardenbeträge umgesetzt. „Dabei ist Lingen die Keimzelle einer großen industriellen Wasserstoffwirtschaft und Standort Nr. 1 in Deutschland.“ Die Wasserstofftechnologie biete für Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen großes Potential.

Fernwärme & Solarmodule

Einen weiteren Schwerpunkt legte Krone auf das Thema Fernwärme. So sei geplant die Abwärme der Kläranlage und des IndustrieParks zunächst über entsprechende Leitungen in die Innenstadt zu transportieren. „Allein die Wärmeleistung der Kläranlage kann ein Achtel des Gesamtverbrauchs Lingens über erneuerbare Energien abdecken“, erklärte Krone.

Lingen wachse und steuere in diesem Jahr auf eine Einwohnerzahl von 60.000 zu. „Das erfordert neuen Wohnraum, deshalb sind im letzten Jahr 450 neue Wohneinheiten in Lingen entstanden.“ Weitere 320 Wohneinheiten seien im Bau. So muss jede neu eingebaute Heizung im Neubaugebiet zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Für bestehende, funktionierende Heizungen ändere sich erst einmal nichts, sie dürfen weiterbetrieben und auch repariert werden. Seitens des Gesetzgebers ist die Stadt Lingen bis Mitte 2028 verpflichtet, eine Kommunale Wärmeplanung vorzunehmen.

Mehr als 1.000 Solarmodule erzeugen seit November 2023 Strom auf dem Dach der EmslandArena. Zum einen ermöglicht dies nachhaltige und klimaneutrale Events. Zum anderen legen immer mehr große Bands, Künstler und Musikmanager zunehmend Wert auf nachhaltige Konzert- und Veranstaltungshallen.

Als zentrales Zukunftsprojekt nannte er den IT-Campus Lingen. Dort sollen 2.000 neue IT-Arbeitsplätze entstehen. Hohe Investitionen im Millionenbereich seien auch an den Kitas und Schulen sowie im Bereich Sport geplant. In dem Zusammenhang dankte der Oberbürgermeister vor allem allen Aktiven in den Sportvereinen. „Ihr opfert einen Großteil eurer Freizeit dafür, Kinder und Jugendliche für Sport zu begeistern und sie an Wettkämpfen teilhaben zu lassen. Dafür verdient ihr alle unseren Respekt und unsere Anerkennung.“

Dieter Krone hob auch die Bedeutung der Wirtschaft und des Mittelstands für den Erfolg einer Stadt in seiner Rede hervor. Einen Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten der Unternehmen vor Ort biete das neue Magazin der Wirtschaftsförderung. 

 

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