Vor 40 Jahren gründete Dr. Aloys Wobben die Firma ENERCON

Aurich. Ozonloch, Saurer Regen, Ölpest … Anfang der 1980er Jahre sickert das enorme Maß an Umweltverschmutzungen und deren möglichen Folgen für die Erde langsam in das Bewusstsein der Menschen. Auch dem Elektromaschinenbauer Dr.-Ing. E.h. Diplom-Ingenieur Aloys Wobben war der Schutz der Natur enorm wichtig.

Sein Forschungsgebiet war die leistungselektronische Umformung der elektrischen Energie, und seine Vision war eine Alternative zur herkömmlichen Energiegewinnung zu entwickeln. Schon während des Studiums in Osnabrück beschäftigte sich der gebürtige Emsländer mit den Themen Erneuerbare Energie und Windenergie. Nach dem Motto „Energie für die Welt“ entwickelte Wobben die erste Windenergieanlage und gründete 1984 das Unternehmen ENERCON in Aurich. Fast von Anfang an wurde er von dem Gesamtproduktionsleiter Klaus-Dieter Peters und Hans-Dieter Kettwig für administrative die Geschäftsleitung unterstützt.

Trotz aller Widerstände hielt Dr. Aloys Wobben an dieser Idee fest und wurde zum „Pionier der Windenergietechnik“. Damals war die Windenergiebranche noch weit entfernt vom heutigen Standard, aber in Zeiten des Klimawandels und steigender Energiebedarfe ist die unabhängige Versorgung mit regenerativer Energie 40 Jahre später so aktuell wie nie.

ENERCON zählt heute zu den führenden Herstellern für Windenergieanlagen weltweit. Dabei war Dr. Aloys Wobben über Jahrzehnte persönlich an der Weiterentwicklung der Produkte beteiligt, „baute“ über 30.000 Windräder und wird in Fachkreisen auch „Mr. Wind“ genannt.

2012 musste sich der damals 60jährige aus gesundheitlichen Gründen aus dem operativen Geschäft zurückziehen und übergab seine Firmenanteile an die Aloys Wobben Stiftung. Mit diesem Schritt wollte Wobben die Unabhängigkeit des Unternehmens sicherstellen. Die Aloys Wobben Stiftung ist alleinige Eigentümerin der ENERCON Dachgesellschaft UEE Holding und hat sich den Erhalt der Schöpfung zur Aufgabe gemacht.

Am 31. Juli 2021 starb der ENERCON-Gründer. Er wurde 1997 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, bekam unter anderem 2008 die Rudolf-Diesel-Medaille des Deutschen Institutes für Erfindungswesen verliehen und wurde 2009 mit dem Niedersächsischen Staatspreis geehrt.