Autor: Inge Meyer

Minister Lies eröffnet die RHODO 2023

Das blühende Stadterlebnis: Rhodo vom 13.- 21. Mai in Westerstede

Westerstede. Zum 16. Mal finden die Rhododendron-Festtage, kurz Rhodo, in der Zeit vom 13.-21. Mai unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Stefan Weil in der Kreisstadt statt. „Dieses Blumenparadies zum 900-jährigen Jubiläum der Stadt Westerstede erfindet sich ganz neu. Inmitten der leuchtenden Farbenpracht von Rhododendren, Azaleen und anderen Naturschönheiten gibt es dieses Mal ein facettenreiches Musik- und Kulturprogramm im historischen Stadtkern, aber auch in den anderen Straßen und Gassen“, informiert Laura Stulken vom Stadtmarketing Westerstede.

Schon längst hat die Veranstaltung in der Kreisstadt mit den rund 300 Baumschulen über die Grenzen des Ammerlands hinaus einen festen Platz im Wonnemonat Mai. Auf europäischer Basis gewann Westerstede sogar den Bundeswettbewerb „Entente Florale“ im Jahr 2010. Außerdem hängen rund 2.500 Arbeitsplätze an der grünen Branche.

Die Zusammenarbeit zwischen den weltlichen Organisatoren und den kirchlichen Vertretern unterschiedlicher Konfessionen hat hervorragend geklappt. Die Teams treffen sich ja schon seit über einem Jahr, um das Festprogramm zum Stadtjubiläum, in dem die Rhodo sozusagen eingepflanzt wird, zu gestalten“, betont Ingo Leffers, Baudezernent bei der Stadt Westerstede. Somit ist das blühende Stadtspektakel ökonomisch und ökumenisch eine gemeinsame Win-Win-Situation.

Insgesamt beteiligen sich 35 Baumschulbetriebe sowie Garten- und Landschaftsbauer an der Blütenpracht im Ammerland. „Mit der Bepflanzung in der Innenstadt wird bereits Ostern gestartet. Die finale Bepflanzung erfolgt dann nach dem Frühlingsmarkt vom 5.-8. Mai“, sagt Laura Stulken. So gibt es rund um die St. Petri Kirche wunderschöne Rhododendren in den unterschiedlichsten Farben, torähnliche Spalierpflanzen und erstmals ein Kunsthandwerkermarkt im Stadtpark mit Weindiele. Und: Der Eintritt ist kostenlos.

Die Veranstaltungsbühne mit Festplatz, wo auch die Ausstellung am 13. Mai eröffnet wird, befindet sich beim EWE-Gebäude. Die EWE ist Hauptsponsor der Veranstaltung. „Die Schirmherrschaft hat der Ministerpräsident übernommen, aber zur Eröffnung der Rhodo kommt der Wirtschaftsminister Olaf Lies“, betonen Stulken und Leffers. Und in der Fußgängerzone ist ein genussvolles Bummeln durch die Jubiläumsstadt möglich, dabei werden von der Gastronomie viele kulinarische Leckerlis geboten.

Popsänger Nico Santos

Zum Auftakt der Rhodo findet ein Eröffnungskonzert am 13. Mai abends mit dem Popsänger Nico Santos statt. Dafür sind bereits 4.000 Eintrittskarten verkauft worden und knapp 1.000 Karten gibt es noch. Darüber hinaus finden anlässlich des 900-jährigen Stadtjubiläums Konzerte mit zum Beispiel Afterburner, Paddyhats, Heart of Gold und das Dynamische Duo für nur 900 cent, also 9 Euro, statt.

Mehr Informationen gibt es auch unter www.rhodo.de sowie www.hobbie-rhodo.de und www.park-der-gaerten.de.

Bildunterschrift:

Von links: Laura Stulken und Malin Koring vom Stadtmarketing Westerstede haben schon das Werbeplakat direkt von der St. Petri Kirche aufgehängt.

Foto: Inge Meyer

 

Was ist mit der Versorgungssicherheit?


Nicht nur auf Strom & Wärmepumpen setzen

Von Horst Zech

Lingen/Oldenburg.

Der Staat hat die Aufgabe geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um eine Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Sollten allerdings die Unternehmen der Gasversorgung die Versorgung nicht sicherstellen können, dann greift der Staat ein. Bei Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Deutschland vor allem Erdgas mit einem Anteil von bis zu 55% aus Russland importiert. Durch erhöhte Erdgaslieferungen aus Norwegen und den Niederlanden sowie Flüssiggas Importen, konnte die Abhängigkeit sehr stark reduziert werden. Flüssigerdgas ist auf -161°C bis -164 °C abgekühlt. Dieses LNG (Liquid Natural Gas) hat nur ein Sechshundertstel des Volumens von gasförmigen Erdgas und ist in dieser Form gut zu transportieren. Der Ausbau von Flüssiggas-Terminals wird vorangetrieben. Das Gas wird dann von den Terminals in das Erdgasnetz eingespeist.

Bis zu einem Drittel des Gasbedarfs lässt sich mit den schwimmenden Gasterminals decken. Das fossile Flüssiggas soll aber nur eine kurzfristige Lösung sein, denn die aufgebaute Infrastruktur soll zukünftig für die Wasserstoff Anlandung genutzt werden.

Unter der Vorgabe die CO2-Emmissionen zu reduzieren, kam es zu starken Preisanstiegen in der Energieversorgung. Dabei schoss vor allem der Preis für Erdgas, aber auch für Erdöl in die Höhe.

Die Sanktionen gegenüber Russland suggerierten eine Energieknappheit auch für andere Energieträger, die damit auch sehr teuer wurden. Die vorgesehene Umstellung unserer Energieversorgung auf Strom und, wo es irgendwie geht, auf andere Energieträger benötigt ein Speichermedium. Hier bietet sich Wasserstoff als Energieträger und Speichermedium geradezu an.

Wir können nicht nur auf Strom und Wärmepumpen setzen. Unsere Industrie kommt mit Strom allein nicht aus. Die Elektrofahrzeuge müssen geladen werden, doch unser Stromnetz reicht dafür nicht aus. Auch die geplanten Investitionen werden daran nichts ändern.

In Deutschland gibt es ein über 500.000 km langes Gasnetz, das man zumindest zum Teil für die Einspeisung von Wasserstoff nutzen kann. Schon jetzt wird mancherorts dem Erdgas in ausgesuchten Regionen in Verteilungsleitungen 10%, 20% und bis zu 30% Wasserstoff beigemischt.

Für die Herstellung von grünem Wasserstoff wird Wasser mit erneuerbarer Energie, z.B. durch Elektrolyse in Wasserstoff- und Sauerstoffmoleküle gespalten. Auch kann durch Vergasung und Vergärung von Biomasse reiner Wasserstoff und Sauerstoff hergestellt werden, ohne das Kohlendioxid entsteht. Blauer Wasserstoff wird hingegen aus Erdgas mit Kohlenstoffabscheidung gewonnen. Diese Art der Herstellung ist kostengünstiger und damit der schnellste Weg zu einer mengenmäßig großen Wasserstoffproduktion zu gelangen. Der Vorteil wäre ein schneller Aufbau von Infrastruktur und damit die Umstellung auf Wasserstoff für Industrie, Gewerbe und Haushalte. Die erzeugten Strommengen, die den aktuellen Bedarf übersteigen, können mit dem zu viel erzeugten Strom grünen Wasserstoff erzeugen. Dieser Wasserstoff kann ins Erdgasnetz oder auch Kavernen eingespeist werden und auch das Gasnetz kann als Speicher genutzt werden.

Aber sind die Rohrleitungen auch für Wasserstoff geeignet? Die Gasfernleitungen bestehen aus geschweißten Stahlrohren und werden mit einem höheren Druck gefahren. Die Gasverteilungsleitungen dagegen können aus Gusseisen, Stahl oder Kunststoff bestehen. Bei den Kunststoffleitungen handelt es sich meist um PVC- oder PE-Rohrwerkstoffe. Bei den PE-Werkstoffen wurden PE 80, PE 100. PE 100 RC und PA betrachtet (1). Verschiedene Versuche in den letzten Jahren haben gezeigt, dass eine weitgehende Nutzung des Erdgasnetzes möglich ist. Grundsätzlich können für den Transport von Wasserstoff über lange Strecken die gleichen Rohrleitungen genutzt werden, durch die heute Erdgas fließt. Im Detail muss noch die Wasserstofftauglichkeit von Armaturen, Flanschen und Dichtungen

überprüft bzw. erneuert werden. So kommen auch nicht alle Pipelines für eine Umrüstung in Frage, da Wasserstoff mit einem höheren Druck transportiert wird.

Einen weiteren Aspekt bringt die Bundesnetzagentur (2) ein. Sie sieht den Einsatz von Wasserstoff in der Erdgasstruktur wesentlich zurückhaltender. Eine Beimischung von Wasserstoff ins Gasnetz im großen Stil ist demnach unwahrscheinlich. Zum einen, weil bei den Endgeräten bei einer Erhöhung der Wasserstoffbeimischung ein hoher Anpassungsbedarf nötig wäre. Zum anderen werden die Verbraucher auch in Zukunft reinen Wasserstoff, vor allem in der Industrie und reines Erdgas beziehen wollen. Man geht davon aus, dass sich eine Wasserstoffnetzstruktur parallel zum vorhandenen Gasnetz entwickeln wird.

Ausblick

Aus bisheriger Sicht lässt sich schlussfolgern, dass die ingenieurtechnischen Ergebnisse vielversprechend sind, das Erdgasnetz zur Einspeisung von Wasserstoff zu nutzen. Für eine wirtschaftliche Nutzung spielen allerdings die Nachfrage und das Angebot eine große Rolle.

Wie die rechtlichen Rahmenbedingungen greifen ist zurzeit nicht auszumachen. Da wir kurzfristig weitestgehend ausreichend mit Energie versorgt wurden, wenn auch zu einem hohen Preis, wird sich der Markt für Energie beruhigen. Zukünftige Energiekonzepte für den Klimaschutz werden wie auch die Langfristverträge in der Energiewirtschaft ausschlaggebend für die Versorgungssicherheit sein.

Literatur

  1. Andreas Redmann: Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohre und Formteile untersucht: Wasserstoffintegrität belegt

  2. Bundesnetzagentur (2020)“Regulierung von Wasserstoffnetzen-Bestandsaufnahme“

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