Borkumer Jugendherberge wird in Höhe von rund 7,5 Millionen Euro saniert

Borkum. Den Standort der Jugendherberge (JH) auf Borkum gibt es am ehemaligen Marinestützpunkt seit 1996 – nur wenige Gehminuten vom Fährhafen entfernt. „Die Jugendherberge gibt es schon seit 1953 auf der Insel. Dieses rund 15 Hektar große Areal mit insgesamt fünfzehn Gebäuden, darunter sechs für die Unterkunft und ein Gebäude für Verwaltung, Rezeption und Büro, wurde nach einem teilweisen Umbau im Jahr 1996 bezogen“, sagt Petra Bötcher, die die Jugendherberge seit 36 Jahren leitet.

Im Jahr 2017 hatten wir durch einen Brand in einem unserer Unterkunftsgebäude einen Totalschaden, das Löschwasser im Obergeschoss hat das Erdgeschoss ebenfalls unbrauchbar gemacht“, erklärt die langjährige Herbergsleiterin. Dieses denkmalgeschützte Gebäude ging bereits 2020 komplett modernisiert wieder ans Netz. Nun werden im ersten Bauabschnitt für rund 7,5 Millionen Euro zwei weitere Häuser saniert und modernisiert sowie ein Teil der Außenanlagen umgestaltet. „Die Modernisierungspläne dafür lagen schon weit vor Corona vor“, so Bötcher. Rund 80.000 Übernachtungen verbucht die „flächenmäßig größte Jugendherberge Europas“ mit 704 Betten jährlich, davon rund 60 Prozent Schulklassen und 30 Prozent Familien.

Fertigstellung im Mai

Wir haben im Herbst letzten Jahres mit der Sanierung der beiden Häuser mit jeweils 100 Betten angefangen und werden diese bis Ende Mai fertigstellen“, so Bötcher weiter. Die Zimmer, ausgestattet mit modernen Doppelstockbetten und Dusche/WC, greifen in der Einrichtung auch die Nähe zum Hafen auf. So erinnern die Oberflächen der Etagenbetten beispielswiese farblich an Spundwände und die Kleiderhaken im Zimmer sind in Form von Steuerrädern, Ankern und anderen maritimen Gegenständen gestaltet. Auch inseltypische Farben wie Sand, Schlick und Strandhafer machen Lust auf einen Inselaufenthalt.

Parallel zur Modernisierung der beiden Häuser wurde im 1. Bauabschnitt mit dem Umbau der Außenanlagen begonnen. „Der ehemalige Exerzierplatz wird umgestaltet und verschönert mit sogenannten Aktionsinseln, einer dünenartigen Konstruktion, die sowohl Rasenelemente als auch große Spielgeräte, Sitzgelegenheiten und Lagerfeuerplätze beinhaltet und mit Elementen wie Seilen und Netzen auch wieder das Thema Hafen aufgreift“, so die Leiterin. Insel und Hafen werden sich auch in der eigens für die Jugendherberge entworfenen Minigolfanlage widerspiegeln, die mit Bestandteilen wie Bojen, Tauen und Spundwänden aufwarten wird. Diese neu gestaltete „hafenaffine“ Außenanlage soll dann zur Hauptreisezeit im Sommer fertiggestellt werden.

Mit dem ersten Bauabschnitt liegen wir mit kleinen Abstrichen im Zeitplan und können diesen im Sommer abschließen. Dann geht es voraussichtlich nach der Saison Ende Oktober mit den nächsten Baumaßnahmen weiter.“ Bei den Sanierungsplänen wird auch viel Wert auf die Energieeffizienz, zum Beispiel durch PV-Anlagen, gelegt. Die Planungen zur detaillierten energetischen Aufstellung laufen noch. Laut der Herbergsleiterin, die rund 42 Vollzeitkräfte während der Saison beschäftigt, ist der Speisesaal mit rund 650 Sitzplätzen ebenfalls modernisiert worden. Geplant ist hier der Anbau einer Außenterrasse.

Wir sind Ausbildungsbetrieb für die Bereiche Küche, Hauswirtschaft und Verwaltung und können in unserer Haustechnikabteilung sogar im Malergewerk ausbilden, daher freuen wir uns über interessierte BewerberInnen“, betont die Leiterin. Einige Beschäftigte aus dem Stammpersonal sind schon seit Jahrzehnten in der Borkumer Jugendherberge beschäftigt.