Rund 300 Teilnehmer diskutierten über Mobilität & Verbindungen

Papenburg. Am 29. und 30. November 2024 fand die Jahreshauptversammlung des Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) e. V., diesmal in Papenburg statt. Rund 300 Unternehmer aus den Bereichen Güterkraftverkehr, Entsorgung, Spedition, Logistik, Möbelspedition, Omnibus und Touristik sowie Taxi, Mietwagen und Krankentransporte waren dabei.

Die politischen Gastreden hielten der Europaabgeordnete Jens Gieseke (CDU) und die Bürgermeisterin der Stadt Papenburg, Vanessa Gattung (SPD). Gieseke, der auch vor fünf Jahren in Papenburg dabei war, hob die Wichtigkeit der rund 3.000 Transportbetriebe in Niedersachsen hervor. „Hier sind fast 50.000 Menschen beschäftigt und einige Themen, beispielsweise Fachkräftemangel, Mobilität und Infrastrukturausbau, stehen auf der Tagesordnung“, betonte Jens Gieseke. Seiner Meinung nach war es keine gute Idee, nur auf die Karte „Elektromobilität“ zu setzen.

Ich freue mich, dass sie bereits das dritte Mal die Stadt Papenburg als Veranstaltungsort gewählt haben, um die Bedarfe im Verkehrsgewerbe hier zu diskutieren“, sagte die Bürgermeisterin Vanessa Gattung in einem Grußwort. Auch in der Kanalstadt „Venedig des Nordens“ seit Wirtschaft und Mobilität eng verzahnt. „Große Fortschritte machen wir beim Ausbau des Nordhafens, hier steuern wir auf die Trimodalität zu“, hob Gattung hervor. Bedarfsgerechte Schienen, Straßen und Wasserwege garantiert die Mobilität in Papenburg und – verbindet. „Wir schaffen eine Infrastruktur, die zukunftsfähig ist, aber auch nachhaltig“, so die Bürgermeisterin.

Wichtig: Handlungsfähige Regierung

Präsident Mathias Krage appellierte nach dem Ampel-Aus für einen schnellen Regierungswechsel. Wichtig sei eine verlässliche Politik, die auf Stabilität und Zukunft ausgerichtet ist. „Die kleinen und mittelständischen Unternehmen dürfen nicht mit Bürokratie aus Brüssel ertränkt werden. Bürokratie ist nichts anderes als das Misstrauen des Staates gegenüber seinen Bürgern und Unternehmern. Wenn der Staat aber seinen Unternehmern und Bürgern zunehmend misstraut, wird bei den Wahlen Misstrauen mit Misstrauen quittiert“, so Krage. Er versprach den Unternehmern, dass der GVN alles daransetzen wird, ihre Interessen weiterhin gegenüber der Politik und in der Öffentlichkeit zu vertreten.

Hauptgeschäftsführer Benjamin Sokolovic ging in seinem Geschäftsbericht auf die brennenden Themen des Verkehrsgewerbes ein: Vom nicht überwundenen Koalitionsbruch zur doppelten Maut, Personalmangel, Infrastrukturausbau, Dekarbonisierung, fehlende Unterstützungsprogramme, Bürokratieburnout, der Ungleichbehandlung von kommunalen und privaten Omnibusunternehmen, den Reformen der Bus- und Kraftfahrausbildung bis hin zur Forderung nach einem einheitlichen niedersächsischen Taxitarif war alles dabei.

Besonders geehrt wurde Stefan Wurzel, als tarifvertragliches Urgestein mit messerscharfem Verstand, der gemeinsam mit seinem Vater Eckhard auf eine stolze 45-jährige ehrenamtliche Tarifarbeit zurückblickt.

Auch den verstorbenen Mitgliedern, darunter Gerd Akkermann aus Moormerland, wurde bei der Jahreshauptversammlung gedacht.

Foto: Inge Meyer

Von links: Lars Bunte, Insa und Klaus Akkermann informierten sich bei der Jahreshauptversammlung in Papenburg.