Autor: Ilka Himstedt Seite 1 von 2

Kein Kindergeld im Masterstudium…

Die E-Rechnung ab 2025

Westerstede. Ab dem 01.01.2025 sind elektronische Rechnungen für Umsätze zwischen Unternehmern (B2B – business to business) verpflichtend. Wie ist der Begriff elektronische Rechnung zu verstehen und was gilt für die Anwendung der Neuregelung tatsächlich ab 2025?

Mit dem Wachstumschancengesetz wird ab dem Jahr 2025 eine nationale Verpflichtung für elektronische Rechnungen eingeführt. Betroffen von der Neuregelung sind Unternehmer, die untereinander Leistungen erbringen (B2B Umsätze). Leistungserbringer und -empfänger müssen ihren Sitz, die Geschäftsleistung oder eine Betriebsstätte im Inland haben.

Eine elektronische Rechnung (§ 14 Abs. 1 Satz 3 UStG n. F.) ist eine Rechnung, die in einem strukturierten elektronischen Format ausgestellt, übermittelt und empfangen wird und eine elektronische Verarbeitung ermöglicht.

Dieses strukturierte elektronische Format muss der europäischen Norm für die elektronische Rechnungsstellung entsprechen. Rechnungen, die im PDF-Format in einer E-Mail übersandt werden, gelten nicht als elektronische Rechnung. Papierrechnungen und Rechnungen, die beispielsweise elektronisch als PDF-Datei übermittelt werden, gelten bzw. fallen zukünftig unter den Begriff der sonstigen Rechnung. Diese dürfen ab dem Jahr 2028 für B2B Umsätze nicht mehr übermittelt werden.

Der Gesetzgeber hat für die Zwischenzeit eine Übergangsregelung geschaffen, die sich wie folgt darstellt:

Für Rechnungsaussteller gilt:

In den Jahren 2025 und 2026 dürfen vom Rechnungsaussteller weiterhin Rechnungen in Papierform erstellt werden und auch die Möglichkeit der Übermittlung elektronischer Rechnungen, die nicht dem neuen Format entsprechen (z. B. PDF-Format), bleibt bestehen. Bei diesen Vorgehensweisen muss der Rechnungsempfänger jedoch seine Zustimmung erteilen.

Diese Vereinfachungsregelungen bleiben auch für das Jahr 2027 bestehen, allerdings sind sie dann nur noch für ausstellende Unternehmen anwendbar, deren Gesamtumsatz im Kalenderjahr 2026 unter 800.000 EUR lag.

Ab dem Jahr 2028 sind die neuen Anforderungen an die E-Rechnungen und ihre Übermittlung dann zwingend einzuhalten.

Für Rechnungsempfänger gilt:

Rechnungsempfänger müssen bereits ab dem 01.01.2025 in der Lage sein, elektronische Rechnungen nach den neuen Vorgaben zu empfangen und verarbeiten zu können. Ihre Zustimmung zum Erhalt einer elektronischen Rechnung ist hierzu nicht erforderlich.

Kleinbetragsrechnungen und Fahrscheine sollen von der neuen Regelung ausgenommen werden. Diese dürfen weiterhin als sonstige Rechnung also in Papierform oder als PDF übermittelt werden.

Quelle: Wachstumschancengesetz

 

Kindergeldanspruch bei Tätigkeit zwischen Bachelor- und Masterstudium

Besteht für die Eltern ein Kindergeldanspruch, wenn das Kind zwischen dem Bachelor- und dem Masterstudium arbeitet?

Ein Kindergeldanspruch besteht unter den weiteren Voraussetzungen u. a. im Zeitraum einer Berufsausbildung und der Absolvierung eines Freiwilligendienstes. Wie verhält es sich, wenn der Freiwilligendienst zwischen dem Bachelor- und Masterstudium absolviert wird und das Kind in diesem Zeitraum einer Tätigkeit nachgeht?

 

Der BFH hatte in folgendem Fall zu urteilen:

Die Tochter des Klägers schloss ihr Bachelorstudium mit dem Sommersemester 2018 ab. Das konsekutive Masterstudium nahm sie erst im Oktober 2019 auf. In der Zwischenzeit absolvierte sie von Oktober 2018 bis Mai 2019 ein freiwilliges, soziales Jahr im Ausland. Nach ihrer Rückkehr übte sie von Juli bis September 2019 eine befristete Aushilfstätigkeit im Umfang von 25 Wochenstunden aus. Streitig war, ob der Vater für diesen Zeitraum der Aushilfstätigkeit kindergeldberechtigt ist.

Der BFH urteilte wie folgt: Eine aus mehreren Ausbildungsabschnitten bestehende einheitliche Erstausbildung liegt nur dann vor, wenn die einzelnen Ausbildungsabschnitte in einem engen sachlichen und zeitlichen Zusammenhang zueinanderstehen. Dieser ist allerdings nur gewährt, wenn das Kind den nächsten Teil der mehraktigen Ausbildung (hier das Masterstudium) zum nächstmöglichen Termin aufnimmt. Daran fehlt es, wenn das Kind dazwischen einen Freiwilligendienst absolviert, statt die Ausbildung sogleich fortzusetzen.

Zwar sei die Tochter auch in den streitigen Monaten bis zum Beginn des Masterstudiums grundsätzlich kindergeldrechtlich zu berücksichtigen, weil sie dieses Studium erst mit dem Beginn des Wintersemesters 2019/2020 aufnehmen konnte (§ 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. c EStG). Volljährige Kinder, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, seien nach Abschluss einer Erstausbildung kindergeldrechtlich jedoch nur dann zu berücksichtigen, wenn sie keiner Erwerbstätigkeit von mehr als 20 Wochenstunden nachgingen (§ 32 Abs. 4 Sätze 2 und 3 EStG). Im Streitfall waren es jedoch 25 Stunden. Damit hatte der Vater keinen Anspruch auf Kindergeld.

Folglich kommt es bei einer Erwerbstätigkeit des Kindes nach Abschluss einer Erstausbildung u. a. für den Kindergeldanspruch auf den zeitlichen Umfang der Tätigkeit an.

Quelle: BFH Urteil v. 12.10.2023 – III R 10/22

 

 

„Mit der Stimmtrainerin Inga Paulsen selbstsicher vor der Kamera“

Interview mit Tillmann Haas, dem neuen kaufmännischen Leiter der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog

Spiekeroog. Der neue kaufmännische Geschäftsführer der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog gGmbH auf Spiekeroog, Tillmann Haas, bringt neue Ideen mit und präsentierte vor kurzem die Internatsschule auf einem Wirtschaftsforum in der Wiesmoorer Blumenhalle. In dem folgenden Interview gibt er einen Einblick in seine Tätigkeit.

Herr Haas, Sie waren in leitender Funktion bei der KfW in Frankfurt und haben während der Corona-Krise Unternehmen, die unverschuldet in Not geraten waren, durch Hilfskredite unterstützt. Eine interessante Aufgabe… wieso dann Spiekeroog?

Wir waren in Frankfurt sehr glücklich und ich hatte bei der KfW eine spannende und reizvolle Position. Ich war daher nicht aktiv auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Allerdings haben wir oft unsere Urlaube auf Spiekeroog verbracht und träumten schon immer davon, hier dauerhaft zu leben. Als die Stelle der kaufmännischen Leitung an der Hermann Lietz-Schule ausgeschrieben wurde, sahen wir dies als eine einmalige Gelegenheit, unseren Traum zu verwirklichen und zugleich meine berufliche Laufbahn neu zu lenken.

Von der Finanzwelt in die Pädagogik ist ein großer Sprung.

Wie starteten Sie die neuen Herausforderung?

Mein Fokus lag am Anfang darauf, alles an der Schule kennenzulernen. Das pädagogische Konzept und das engagierte Team aus pädagogischem und nicht-pädagogischem Personal leisten in der individuellen Schülerbetreuung einen exzellenten Job. Die Initiativen, die unser Schulleiter Florian Fock bereits vor mir angestoßen hat, sind genau das, was die Schule sicher in die Zukunft führen wird. Mein Job ist es nun, diese Themen umzusetzen und dafür zu sorgen, dass die Schule mit ihrer Einzigartigkeit noch bekannter wird.

 

Wie könnte diese Zukunft konkret aussehen?

Ein Schwerpunkt ist der klimaneutrale Ausbau des Internatsgymnasiums. Wir arbeiten daran, die Schule vollständig unabhängig von fossiler Energie zu machen und ausschließlich CO2-neutrale Energie zu nutzen. Dazu gehört die Installation einer modernen PV-Anlage, die Modernisierung der Heizungsanlage und der Ausbau unserer Windkraftanlage. Außerdem spielt unsere Internatslandwirtschaft eine zentrale Rolle in der Eigenversorgung der Schule, was nicht nur nachhaltig ist, sondern auch pädagogisch wertvoll. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Professionalisierung des Schülermarketings. Wir haben die Infotage intensiviert und verbessern ständig deren Qualität, um interessierten Familien unser einzigartiges pädagogisches Angebot näherzubringen.

 

Auch in Wiesmoor haben Sie sich kürzlich der hiesigen Wirtschaft vorgestellt.

Welche weitere Messen und Ausstellungen sind geplant, um zukünftige Schüler zu werben?

Wir versuchen immer einen lokalen Bezug mit unseren Wertenherzustellen, den wir im Rahmen unserer Deutschlandtour ansteuern. In Wilhelmshaven haben wir beispielsweise neben der Schulpräsentation eine Schweinswalbeobachtung von einer Meeresbiologin aus dem Schulteam auf der Dachterrasse des Wattenmeerzentrums angeboten. In Frankfurt gab es eine Führung durch das Senckenbergmuseum​. Wir haben mit den Infotagen sehr gute Erfahrungen gemacht. Schüler, die wir über dieses Format gewinnen, treffen eine bewusste Entscheidung und bleiben uns langfristig erhalten.

Denn zusätzlich zu den Lernaktivitäten bieten wir ein abwechslungsreiches Sport- und Freizeitprogramm nachmittags und abends an. Die Teilnehmer können sich auf Aktivitäten wie Fußball, Basketball, Beachvolleyball, Schwimmen, Tanzen und vieles mehr freuen. Abends gibt es spannende Events wie Sternwanderungen, Pizzabacken, Lagerfeuer und Partys. Das Bildungsangebot der Hermann Lietz-Schule spiegelt unsere Werte von Selbstständigkeit, Verantwortung und praktischer Erfahrung wider. Beispielsweise haben unsere Schüler in der 11. Klasse die Möglichkeit, sieben Monate an Bord eines Großseglers über den Atlantik zu segeln und wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die weit über den normalen Unterricht hinausgehen. ​​​​

 

Während Corona war an den meisten Schulen allerdings eher Homeschooling als Erlebnis angesagt…auch in der Hermann Lietz-Schule?

Das mag vielleicht ein wenig komisch klingen, aber durch Corona hat sich die Attraktivität unseres besonderen Bildungsangebots auf Spiekeroog sogar erhöht. Wir konnten unseren Internatsbetrieb weitgehend im Präsenzunterricht aufrechterhalten. Nach der Krise kamen dann Schüler extra zu uns, um wieder Spaß und Freude am Lernen zu entdecken. Die akademische Exzellenz ist uns sehr wichtig, aber viel wichtiger sind reale Erfahrungen und Begegnungen im Rahmen unseres außerschulischen Angebots – wie Internatslandwirtschaft, Segeln, Kiten, Bootsbau und Deichbau. Das ist genau das, was die Schüler nach der Corona-Krise brauchten.

 

Praktische Erfahrung, ja… aber wie sieht es mit der Digitalen Bildung aus?

Digitale Bildung ist uns ebenfalls sehr wichtig. Unser pädagogisches Konzept zielt darauf ab, dass die Schüler wissen, wie sie digitale Tools nutzbringend einsetzen – als Gestalter und nicht nur als Konsumenten. Dabei achten wir auf das Suchtpotenzial von digitalen Medien. Bei uns gibt es fest geregelte Medienzeiten, und die meiste Zeit kommen die Schüler ohne Handy oder sonstige digitale Tools aus.

Zum Beispiel hatten wir die renommierte Stimmtrainerin Inga Paulsen bei uns, die den Schülern gezeigt hat, wie man werbewirksame Reels produziert und selbstsicher vor der Kamera spricht. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um in der heutigen digitalen Welt erfolgreich zu sein und sich effektiv auszudrücken.

In den Ferien bieten Sie Lerncamps an, was wird darin vermittelt?

Wir wollen damit unseren Schülern zusätzliche Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Aber hier kann auch erstmalig Internatsluft geschnuppert, da auch Schüler, die nicht auf unser Internat gehen von diesem besonderen Bildungsangebot profitieren können. Ein engagiertes Lerncoach-Team, geleitet von Gedächtnisweltmeister Markus Hofmann, macht die Teilnehmer fit für die Schule. Die Schüler lernen Strategien, wie sie sich Schulstoff schneller merken können und wieder Spaß am Lernen finden. Getreu unserem Schulmotto: Ist die Flamme für den Spaß am Lernen erst einmal entfacht, flackert sie meist ein Leben lang. Und für diese Flamme brennen wir!

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Luxuriös und umweltschonend auf hoher See

50. Kreuzfahrtschiff „Silver Ray“ geht auf Jungfernfahrt

Papenburg. Erst ging es rund 40 Kilometer emsabwärts von der Meyer Werft in Papenburg in die Nordsee. Dort wurde die „Silver Ray“ von Kapitän Alessandro Zanello und einem erfahrenen Team von Technikern und Nautikern auf Herz und Nieren geprüft. Nachdem das neueste Kreuzfahrtschiff der Royal Caribbean Group mit seinen 244 Metern und 54.700 Bruttoregistertonnen (BRT) alle Tests mit Bravour bestanden hat, gab es am 14. Mai die feierliche Ablieferungszeremonie mit traditionellem Flaggenwechsel in Eemshaven/Niederlande.

Das zweite Schiff der Nova-Klasse startete die Jungfernfahrt nach Lissabon und wird die erste Saison im Mittelmeer verbringen. Ab Dezember wird der Luxuskreuzer den Atlantik Richtung Amerika überqueren. Dabei bietet die „Silver Ray“ seinen zukünftig bis zu 728 Passagieren innovativen Luxus. Denn das Kreuzfahrtschiff hat ein enormes Raum-zu-Gast-Verhältnis von 75 BRT pro Gast und einem Serviceniveau von 1 zu 1,3 zwischen Crew und Gästen, einschließlich eines Butler-Services für alle Suiten. Dazu kommen exquisite Restaurants sowie ansprechende Wellness- und Sportlandschaften. Innovativ ist auch die Umweltkomponente. Die „Silver Ray“ ist eines der energieeffizientesten Schiffe, das bisher jemals gebaut wurde und ist dadurch ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Royal Caribbean Group zur Reduzierung von Emissionen und Kohlenstoffintensität.

Zu den nachhaltigen Merkmalen gehört ein Micro Auto Gasification System, das das Abfallvolumen an Bord reduziert und so zu geringeren Verbrennungsemissionen führt. Darüber hinaus soll die Schiffsklasse einen Energy Efficiency Design Index (EEDI) erreichen, der etwa 25 % über den geltenden Anforderungen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) liegt. Durch eine Landstromversorgung kann das Schiff seine Hauptgeneratoren in ausgewählten Häfen abschalten, um eine Energieversorgung an Land zu ermöglichen, wodurch die lokalen Emissionen an Bord auf null reduziert werden.

Insgesamt tragen das bahnbrechende hydrodynamische Schiffsdesign und die Innovationen an Bord dazu bei, die Auswirkungen des Schiffs auf die Umwelt zu verringern. „Die Silver Ray, neben dem Schwesterschiff Silver Nova das zweite Schiff unserer innovativen Nova-Klasse, verkörpert auf wunderbare Weise die Vision der Royal Caribbean Group für die Zukunft innovativer Ultra-Luxus- und Expeditionskreuzfahrten“, sagte Bert Hernandez, Präsident von Silversea und dankte dem Team der Meyer Werft bei der Übergabe für dessen großartige Leistung. „Ich kann es kaum erwarten, dass unsere Gäste all das erleben, was dieses bemerkenswerte Schiff zu bieten hat.“

 

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