
Vertreterversammlung der Ostfriesischen Volksbank
Leer. Der Vorstand der Ostfriesischen Volksbank (OVB) präsentierte bei der Vertreterversammlung eine Top-Bilanz für das Jahr 2024. Die Bilanzsumme ist um 10,6 Prozent auf 4 Mrd. Euro gestiegen, und auch die Kundeneinlagen erhöhten sich zum Jahresende auf 3,1 Mrd. Euro (+ 12,5 Prozent).
Der Kreditbestand erhöhte sich um 3,2 Prozent auf 2,35 Mrd. Euro. Schwerpunkt des privaten Kreditgeschäfts waren Baufinanzierungen. Im gewerblichen Segment zog die Finanzierung von Anlagen zur nachhaltigen Energieerzeugung stark an. „Unsere Expertise in diesem Bereich wurde stark nachgefragt“, unterstrich OVB-Vorstandsmitglied Guido Mülder. Es seien viele Vorhaben realisiert worden.
Von einer hohen Nachfrage sei auch die Seeschifffahrt geprägt. „Die Branche befindet sich weiter im Umbruch. Um die weitreichenden Umweltvorschriften zu erfüllen, investieren die Reedereien verstärkt in Neubautonnage“, erläuterte Guido Mülder. In der Binnenschifffahrt gibt es wieder gute Ergebnisse. Mit 85,5 Mio. Euro liegt das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Davon profitieren die mehr als 30.000 Mitglieder. Die Vertreterversammlung hat einstimmig beschlossen, zusätzlich zur regulären Dividende von 6 Prozent eine Sonderdividende von 3 Prozent auszuschütten. „Damit partizipiert jedes Mitglied mit insgesamt 9 Prozent Dividende am Erfolg unserer Bank“, verkündete der Vorstandsvorsitzende Georg Alder.
Umfeld bleibt angespannt
„Dieser Erfolg ist alles andere als selbstverständlich“, betonte der OVB-Vorstandsvorsitzende Georg Alder. In seinem Vortrag blickte er auf die Weltwirtschaft und betonte: „Seit Trump an der Regierung ist, haben wir auch Achterbahnfahrten am Aktienmarkt hinter uns und wir wissen nicht, was kommt.“ Das liege vor allem an der gesamtpolitischen Lage. „Der neue Kurs der amerikanischen Außen- und Zollpolitik verunsichert Finanzmärkte und Unternehmen“, stellte Georg Alder dar. Dies werde die Konjunkturerwartung für 2025 dämpfen: „Wir gehen davon aus, dass frühestens im zweiten Halbjahr eine leichte Erholung einsetzt.“
Durch die gesamtwirtschaftliche Lage steige das Risiko von Kreditausfällen. Sowohl die Banken als auch die Europäische Zentralbank (EZB) beobachten die Situation genau, erläuterte Alder. In ihrem Finanzstabilitätsbericht ziehe die EZB dennoch ein zuversichtliches Fazit: Die europäischen Banken seien aufgrund der Kapital- und Liquiditätspuffer gut auf eine mögliche Krise vorbereitet. „Diese Einschätzung teilen wir für unser Haus. Dank der guten Ergebnisse konnten wir unser Eigenkapital in den letzten
Jahren deutlich steigern“, bestätigte Alder.
Bildunterschrift:
Von links: Aufsichtsratsvorsitzender Rolf Warnders bedankte sich bei ehemaligen Aufsichtsratsmitgliedern Johanne Schumacher und Franz Lohmann. Foto: Inge Meyer





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