Dr. jur. Wibke Mellwig hielt die Festrede
Norddeich. „Ich freue mich sehr, diesem wirklich innovativen und bislang einzigartigen Projekt als Taufpatin offiziell den Namen zu geben“, sagte Karin Pragal, Vorsitzende des Aufsichtsrats der AG Reederei Norden-Frisia am 21.März bei der Schiffstaufe des „E-I“. Nach vielen Monaten der Entwicklung, des Baus und der Erprobung von Schiff und Ladetechnik sei nun alles sicher einsatzbereit. „Mit der Frisia E-I startet die Hauptsaison 2025 elektrisch und CO₂-neutral“, so Pragal.
Der Name der neuen Fähre verweist auch auf das umfassende Nachhaltigkeitskonzept der Reederei. Denn um den kalkulierten Stromverbrauch des E-Kats zu decken, wurden mehrere Projekte zur regenerativen Energieerzeugung und -speicherung kombiniert. So hat die Norden-Frisia auf ihren Parkflächen in Norddeich 600 PKW-Einstellplätze mit Photovoltaik-Dächern ausgestattet. Zudem wurden Solaranlagen auf Dächern und Carports in Norddeich, Harlesiel, auf Norderney und Juist installiert. Eine Freiflächenanlage befindet sich in der Umsetzung. Ein Batteriespeicher puffert zukünftig Überschüsse aus der Solarstromerzeugung tagsüber für nächtliche Bedarfe. „Wir arbeiten damit an der nachhaltigen Transformation der Schifffahrt und investieren in eine emissionsfreie Zukunft“, sagte Reederei-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann. Rund 180 Beschäftigte arbeiten bei der Reederei, die im Jahr 2021 das 150-jährige Jubiläum hatte.
„Deutschland will Vorreiter sein für eine klimafreundliche Schifffahrt. Gerade im maritimen Bereich haben wir mit Blick auf die Emissionsmengen enormen Aufholbedarf, aber eben auch noch ein enormes Potenzial. Die elektrischen Antriebe der neuen Generation tragen dazu bei, dieses Potenzial zu heben und zeigen, dass Deutschland Schifffahrt kann. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir sehr schnell mehr davon sehen und auch die Anwendungsgebiete mit den Reichweiten wachsen werden“, sagte Dr. jur. Wibke Mellwig vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
Dr. Mellwig, deren Mutter in Neermoor aufgewachsen ist, und aus Potsdam angereist war, betonte: „Damit nimmt die Frisia E-I eine Vorbildfunktion ein, gerade auch im Umfeld des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer.“
„Wir freuen uns sehr, dass wir den E-Kat nach den speziellen Anforderungen der Norden-Frisia von Anfang an mitentwickeln und bauen durften“, sagte Joschka Böddeling, Sales Manager der DAMEN Shipyards. Für seine Werft sei das Projekt ein wichtiger Schritt in Richtung eines umweltverträglichen und zukunftsfähigen Schiffbaus.
Die Mehrkosten des elektrischen Antriebes des Elektrokatamarans wurden mit 608.000 € von der NBank des Landes Niedersachsen gefördert. Die Ladestation für den E-Kat wurde aus der BordstromTech Richtlinie im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) mit insgesamt rund 650.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Fördermaßnahme wird von der NOW GmbH koordiniert.
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