Wirtschaftsförderkreis Harlingerland zu Gast bei Storag Etzel GmbH in Etzel

Friedeburg-Etzel. Zu einem Netzwerktreffen mit dem Thema „H2 CAST – Unsere Zukunft : Öl, Gas und Wasserstoff“ in der Kavernenanlage von Storag Etzel lud kürzlich der Wirtschaftsförderkreis Harlingerland ein. „Das Interesse an diesem Thema ist sichtbar groß“, sagte der 1. Vorsitzendes des Förderkreises, Adrian Albrecht, in seiner Begrüßung. Rund 30 Mitglieder waren der Einladung gefolgt und auch der Bürgermeister der Gemeinde Friedeburg, Helfried Goetz, sowie die Bundestagsabgeordnete Anne Janssen waren zu Gast.

Armin Garbe und Marcel Sodmann, beide zuständig für Öffentlichkeitsarbeit bei Storag, berichteten über die Entstehung der Anlage und die zukünftigen Vorhaben anhand von Bildern, aber beispielsweise auch durch das 3D-Modell eines Salzstocks. Das Salz in Etzel ist im Ursprung rund 250 Millionen Jahre alt. Salz ist aufgrund seiner besonderen Eigenschaften sehr gut für den Kavernenbau geeignet. Eine Kaverne ist dabei ein künstlich angelegter Hohlraum, in dem Öl, Gas und zukünftig auch Wasserstoff gelagert werden sollen. Genutzt werden soll eine Kaverne dabei in etwa 100 Jahre.

Während die Anlage ursprünglich im Jahr 1971 eingerichtet wurde, um aufgrund des Beschlusses der Bundesrohölreserve, Öl im Salzstock einzulagern und dadurch eine Krisenbevorratung für 90 Tage zu sichern, wurden die Kavernen zunächst für Öl angelegt. Hinzu kamen im Laufe der 90er-Jahre durch die Veränderung der Energienutzung der Bevölkerung dann Gasspeicher. Aktuell ist der Standort Etzel mit 51 Gaskavernen und 3,9 Mrd. Kubikmeter Arbeitsgasvolumen einer der größten Energiespeicher-Standorte Europas. „Eine vollständig befüllte Gaskaverne kann eine Stadt mit ca. 80.000 Einwohnern wie Wilhelmshaven ein Jahr lang versorgen“, erklärt Armin Garbe.

Wasserstoff ist die Energie der Zukunft“, ist man sich sicher. Aus diesem Grund gibt es das Projekt „H2CAST Etzel“. Erprobt werden hier die Möglichkeiten der Einlagerung von Wasserstoff in Kavernen – und dies ist Pionierarbeit. „Großvolumige Wasserstoffspeicherung ist in vielen Dinge noch nicht erfasst“, sagt Marcel Sodmann – es sei derzeit für alle Beteiligten Neuland. Langfristig spiele aber die H2-Speicherung eine wichtige Rolle zum Gelingen der Energiewende.

Im Jahr 2022 feierte die Kavernenanlage ihr 50-jähriges Jubiläum nach. Betreiber der Anlage ist Storag Etzel. Die Kavernen können z.B. von Gasmietern genutzt werden, die dafür mindestens 30 Jahre vor Ort sein und eine Anlage selbst einrichten müssen.

Storag Etzel ist Teil des Energiespeichernetzes in Deutschland und wichtiger Knotenpunkt zum LNG-Terminal und Seaport Wilhelmshaven. Er ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region. Viele Aufträge werden regional vergeben, am Standort gibt es zudem rund 200 Arbeitsplätze. In der letzten Ausbauphase 2015 wurden inklusive der Partner rund 2 Milliarden Euro investiert. Bedarf für einen weiteren Ausbau des Kavernenfeldes wird es sicherlich in den nächsten Jahren geben. Im Jahr 2020 hatte Storag ein Einkaufsvolumen von 66 Mio. Euro, von dem rund 55% in Niedersachsen verblieben sind.

Von links: Der 1. Vorsitzende Adrian Albrecht begrüßte die Gäste und übergab dann an Armin Garbe, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit bei Storag.

Foto: Ute Müller