Küstenmuseum zeigt Sonderausstellung „Maritime Träume & Sinnlichkeit“

Wilhelmshaven. Diese Ausstellung ist in gleich mehrfacher Hinsicht eine Sensation: Das Küstenmuseum in Wilhelmshaven zeigt bis einschließlich 15. Dezember mehr als 50 Werke des Wilhelmshavener Künstlers Buko Königshoff. „Maritime Träume & Sinnlichkeit“ lautet der Titel dieser sowohl hinsichtlich der Präsentation als auch ihrer Entstehung beeindruckenden Sonderausstellung.

Auslöser für diese recht kurzfristige Aktion ist die schwere Erkrankung des Künstlers, die viele Menschen in der Region bewegt. Um Königshoff, der inzwischen auf pflegerische Betreuung angewiesen ist, zu unterstützen, initiierten Michael Diers, Geschäftsführer der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH, und der Wiefelsteder Speditions- und Transportunternehmer Heinz Riemer in enger Kooperation mit dem Küstenmuseum die Ausstellung, in deren Verlauf auch eine Bilder-Auktion stattfindet. Beide verbindet eine langjährige Freundschaft mit dem Künstler. Die riesige Wandmalerei an dem von Riemer betriebenen Standort des „Lager3000“ in Wiefelstede ist die größte Arbeit des Wilhelmshaveners. Nun hatte Riemer den Bestand sämtlicher Königshoff-Bilder, die sich noch in dessen Atelier befanden, aufgekauft, um sie zum Verkauf und für die Auktion zur Verfügung zu stellen. Der Erlös soll dem Maler zugutekommen.

Seitens des Küstenmuseums begleitet Clara Ooster als Kuratorin die Ausstellung. Zur Eröffnung am 28. Oktober waren mehr als 250 Besucher erschienen. „Diese Ausstellung soll das Schaffen Bukos würdigen und passt sehr gut in das Küstenmuseum, weil seine Kunst auch das Stadtbild Wilhelmshavens geprägt hat“, sagte Ooster in ihrer Begrüßungsrede. Dabei bezieht sie sich sowohl auf die Fassadenmalerei in der Jadestadt als auch auf unzählige maritime Bilder, die Königshoff geschaffen hat. „Seine Kunst zeigt, wie sehr er sich mit seiner Heimatstadt identifiziert hat.“

Einen weiteren Schwerpunkt bilde die Porträtmalerei „in der die Sinnlichkeit ein großer Aspekt ist.“ Im Vorfeld waren auch Besitzer von Königshoff-Bildern aufgerufen, ihre Bilder als Leihgaben zur Verfügung zu stellen. Die Resonanz war groß: „Viele Bürger sind an das Küstenmuseum herangetreten, mit Bildern und Fotos und mit Erinnerungen an zurückliegende Begegnungen mit Buko. Es war für uns ein überwältigendes Gefühl, diese Anteilnahme zu spüren.“

Im Namen der Stadt lobte die ehrenamtliche Bürgermeisterin Astrid Zaage das Engagement aller Beteiligten und schilderte Königshoffs Werdegang. „Die Kunst ist der Lebensinhalt dieses Malers“, sagte Zaage. Neben seinem eigenen immensen Schaffen hatte er im Laufe der Jahrzehnte auch viele Schüler in seinem Atelier unterrichtet und war in der Jury des StreetArt-Festivals tätig. „Beim ersten Festival staunte er über die Besuchermassen. ‚All diese Menschen sind in die Stadt gekommen wegen Farbe‘, sagte er damals, dass hat ihn riesig gefreut“, erinnerte sich Michael Diers. Einige Stunden vor der Eröffnung konnte Buko Königshoff selbst die Ausstellung besuchen. Das wohl größte Lob für die Veranstalter: „Er wollte gar nicht mehr gehen.“

Bilder, die bereits in der Ausstellung gekauft werden können, sind entsprechend mit Nummern gekennzeichnet. Bei der Auktion am 9. Dezember, Beginn 15 Uhr, werden noch weitere Bilder angeboten, für die trotz der großen Ausstellungsfläche der Platz nicht reichte. Die Bilder sowie weitere Informationen sind auf der Internetseite des Küstenmuseums unter www.kuestenmuseum.de zu finden.