Neubau beim Hotel Inselfriede auf Spiekeroog
Spiekeroog. Einfach idyllisch liegt das Hotel Inselfriede auf Spiekeroog zwischen Grünpflanzen und Inselkirche, nur wenige Gehminuten vom Hafen entfernt. Das Hotel anno 1904, das aus sieben Gebäuden besteht, bekommt einen Neubau und die Bodenplatte wurde Ende Mai gegossen. „Aufgrund eines neuen Bebauungsplans auf Spiekeroog ist es möglich, nun auch zweigeschossig zu bauen. Vorher war das nicht denkbar“, informiert Eicke Germis, gelernter Hotelkaufmann und Hotelbetriebswirt bei einem Gespräch vor Ort.
Das Hotel Inselfriede ist das Haupthaus mit Rezeption sowie den beiden Restaurants „Friesenstube“ und „Negenteihn“. Gegenüber befindet sich der „Sir George´s Pub“. Dort soll das vorhandene Gebäude aufgestockt und ein neues zweigeschossige Bettenhaus angebaut werden. Das rund 400 qm große Wellness-Gebäude mit Therme und Pool sowie Ferienwohnungen befindet sich gegenüber. Derzeit sind es 58 Hotelzimmer, davon 16 in Ferienwohnungen. Insgesamt verfügt das Hotel Inselfriede über rund 120 Betten.
„Mit dem Neubau bekommen wir 13 zusätzliche Hotelzimmer und die Bestandszimmer werden modernisiert und vergrößert, zum Beispiel als Suiten. Fast alle verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse und sind zwischen 26 und 50 qm groß“, erzählt Eicke Germis, der das Hotel in der vierten Generation leitet.
Hotel seit 1904
Der Urgroßvater Eduard Georg Gerdes wanderte nach Amerika aus und kehrte 1904 zurück nach Ostfriesland. Er erwarb mit rund 16.000 Mark damals eine Immobilie auf Spiekeroog namens „Inselfriede“. Und die kleine Pension mit angeschlossenem Kolonialwarenladen startete von Anfang an erfolgreich.
1948 übernahm seine Tochter Alice gemeinsam mit ihrem Ehemann Ewald Germis die Geschäfte. Als Georg Germis, der Sohn von Alice, mit seiner Ehefrau Marianne 1980 als dritte Generation das Hotel Inselfriede übernahm, war dies der Beginn einer neuen Ausrichtung. Im Fokus stand ein verbesserter Service sowie Gästekomfort. Zimmer wurden zusammengelegt und dadurch größer. Bei der Inneneinrichtung fanden durchweg hochwertige Materialien Verwendung. Dafür erhielt das Hotel vier Sterne.
Der jetzige Chef Eicke Germis beschäftigt ein Team von 28 Mitarbeitern, davon sechs Köche. In der Regel wird im Hotelfach und in der Küche ausgebildet, aber erst wieder im nächsten Jahr, wenn die Baumaßnahmen fertiggestellt werden. Insofern können Schulabsolventen für das Jahr 2026 ihre Bewerbungsunterlagen einreichen.
Für den Familienbetrieb Germis ist es die wohl größte Einzelinvestition im hohen einstelligen Millionenbereich seit der Zeit als die Urgroßeltern das Hotel übernahmen. Mit dem Neubau am Gebäude des „Sir George´s Pub“ werden auch die Wirtschaftsräume der unterschiedlichen Gebäudeteile gebündelt, vom Haupthaus bis zur Mitarbeiterwohnung. Und mit einer Rampe am Haupthaus sowie der Einbau eines Fahrstuhls wird Barrierefreiheit großgeschrieben.
„Wir haben die Buchungszahlen aus dem Vor-Coronojahr 2019 schon 2023 wieder erreicht und teils auch verbessern können. Dazu kommt, dass die Vor- und Nachsaison mit teils 80 Prozent deutlich zugenommen hat und viele ältere Gäste sowie Stammkunden immer wieder kommen“, so Germis abschließend. Die gute Entwicklung und der geänderte Bebauungsplan sei auch ausschlaggebend gewesen, dass die Bauplanungen bereits schon letztes Jahr in der Schublade lagen. „Wir starteten im März diesen Jahres und liegen im Zeitplan. Nach der Hauptsaison geht es dann im November weiter und voraussichtlich im April ist die Fertigstellung und Wiedereröffnung des Neubaus geplant“, fügt Matthias Wahrheit vom vom Bauunternehmen Heinrich Hockmann aus Westoverledingen hinzu.
Von links:
Matthias Wahrheit und Hotelier Eicke Germis konnten die Bodenplatte für den zweigeschossigen Neubau bei guter Witterung fertigstellen.
Foto: Inge Meyer