Rund 80 Teilnehmer beim Wirtschaftsforum in der Blumenhalle Wiesmoor

Wiesmoor. Mit rund 80 Unternehmerinnen und Unternehmer von Leer, über Aurich bis hin nach Wittmund startete das Wirtschaftsforum „Künstliche Intelligenz (KI)-Digitalisierung-Automatisierung“ in der Blumenhalle Wittmund, zu dem die Raiffeisen Volksbank eG Aurich und mehrere Wirtschaftsverbände eingeladen hatten. „Wir freuen uns, dass sie trotz der Hitze gekommen sind. Insgesamt stehen 22 Experten zur Verfügung, die zu dem Thema KI referieren und informieren. Schauen sie sich auch gerne die 18 Messestände an, die ebenfalls zu dem Thema beraten“, sagte Johann Kramer, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Volksbank (RaiVo) Aurich.

Insbesondere die Corona-Zeit hat die Digitalisierung befeuert und die Nutzung von KI-Bausteinen ist ein weiterer Schritt. Jedoch bringt die neue Technik auch Gefahren, denn zunehmend werden Firmen gehackt und die Schäden in punkto Cyberkriminalität gehen in die Millionenhöhe. „Erst kürzlich erzählte mit ein Unternehmensberater, dass er gehackt wurde und die Beschäftigten kamen mehrere Tage nicht mehr an die Daten im Server ran. Das ist ein immenser Schaden, da niemand arbeiten konnte“, sagte Hendrik Schultz, RaiVo-Gebietsdirektor zu Beginn der Vorträge. Insbesondere der Mittelstand sei von den Angriffen stark betroffen, die schon vom Fachkräftemangel, Gesundheit, Burnout, Energiewende, Rentenproblematik und steigender Inflation betroffen sind. „Derzeit sind es fünf Beschäftigte, die einen Rentner tragen, aber im Jahr 2030 nur noch zwei Arbeitnehmer.“

Mit der Digitalisierung wächst auch die Automatisierung und die KI-Nutzung steigt an“, sagte Björn de Groot, Geschäftsführer von Nord West Business Consult GmbH. In seinem Vortrag ging er auf die erste Stufe, die Dokumente zu digitalisieren, und auf Stufe 2 ein, die Prozesse entsprechend zu gestalten. „Wenn ich die Prozesse digitalisiert habe, zum Beispiel im Vertragsmanagement oder in der Rechnungslegung, also vom Entwurf bis zur Archivierung, geht es mit der digitalen Transformation weiter“, erklärte Björn de Groot. Das gilt auch für das Personalmanagement.

IT-Sicherheit schafft Vertrauen

Zu dem Thema IT-Sicherheit referierte Nils Borke, Geschäftsführer der Firma Vintego GmbH mit Sitz in Wilhelmshaven und in Wittmund. Anfangs stellte er eine rhetorische Frage: Was hat IT-Sicherheit mit Mitarbeiterzufriedenheit zu tun? „Nur wenn der Mitarbeiter weiß, dass meine Daten sicher sind und nicht gehackt werden können, steigt auch die Arbeitszufriedenheit und damit das Vertrauen an“, machte Nils Borke deutlich, der im Jahr 2007 die Vintego GmbH gründete.

Insofern hängt die Abteilung Personal oder „Human Resources“ auch eng mit IT-Sicherheit zusammen, da insbesondere Büroberufe nach der Corona-Zeit weiterhin im Homeoffice ausgeübt werden. Insofern sollte IT-Technik und IT-Sicherheit genau denselben Stellenwert in einem Organigramm haben wie z.B. Einkauf, Verkauf, Buchhaltung, Personal oder Marketing.

Nun, wie funktioniert die Sicherheit und damit der Schutz vor Schadsoftware? So funktionieren sichere Daten nur, wenn das „Backup“ nicht veraltet ist, dann können nämlich die Daten auf einmal alle weg sein. Auch ein sogenanntes „Patchmanagement“, eine Software, die sich um das Update kümmert, ist empfehlenswert. „Sie sollten immer das neueste Betriebssystem haben, denn das ist sicherer“, betonte Borke. Rund 2.000 Schwachstellen sind im Rahmen des Patchmanagements unter die Lupe genommen worden, wo sich Risiken in der Unternehmenssoftware befinden können.

Auch die IT-Awareness, also das Benutzerverhalten, trägt zu einem Großteil zur IT-Sicherheit bei. „Rund 84 Prozent der E-Mails sind betrügerische Mails, beispielsweise Phishing. Deshalb ist es wichtig, die Beschäftigten zu sensibilisieren und das sicherheitsrelevante Verhalten zu schulen“, so Borke weiter. Auch IT-Tests, wie der Benutzer einen Cyberangriff abwehrt, gehören bei Vintego zum Dienstleistungspaket.