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„Frankenstein“ war Vorläufer von KI

Rund 50 Teilnehmer beim 8. Wirtschaftsabend in der Stadt Wiesmoor

Wiesmoor. Rund 50 Unternehmerinnen und Unternehmer begrüßte Bürgermeister Sven Lübbers beim 8.Wirtschaftsabend in der Blumenhalle Wiesmoor. „Ich freue mich, dass wieder so viele Selbstständige gekommen sind, um Kontakte zu knüpfen und zu netzwerken. Erfreulich ist auch, dass wieder Gäste aus den Nachbarkommunen dabei sind“, sagte Sven Lübbers, Bürgermeister der Stadt Wiesmoor zur Begrüßung.

Von A wie Ärzte bis Z wie Zentralheizungsbauer waren wieder viele Wiesmoorer der Einladung gefolgt, und mit der Ansiedlung von neuen Arztpraxen ging es dann auch los. „Uns fehlen Ärztinnen und Ärzte in der Stadt Wiesmoor und deshalb fördern wir jetzt die Ansiedlung von Praxen. Seit dem 30.September letzten Jahres gibt es eine Anschubfinanzierung für Praxisneugründungen und Nachfolgeregelungen in Höhe von bis zu 30.000 Euro“, informierte der Bürgermeister.

Nachwievor gehört Wiesmoor zu den Zuzugskommunen. Auch das Gewerbesteueraufkommen lag mit 10,1 Millionen Euro im Jahr 2023 noch einmal deutlich höher als im Vorjahr 2022, da betrug das Gewerbesteuereinkommen nur 7,5 Millionen Euro. „In diesem Jahr rechnen wir mit einem geringeren Aufkommen und haben rund 8,4 Millionen Euro einkalkuliert. Stand der Dinge heute am 23. Oktober ist, dass wir 8,4 Millionen Euro Gewerbesteueraufkommen bereits erreicht haben. Trotz der vielen Preissteigerungen, mit denen auch die Wiesmoorer Betriebe zu kämpfen haben, ist dies ein gutes Ergebnis“, betonte der Bürgermeister. Der Gewerbesteuerhebesatz wurde von 377 auf 385 Prozentpunkte angehoben.

Auch in Wiesmoor merken wir, dass die Nachfrage nach Bauplätzen zurückgeht. Sonst hatten wir rund 160 Bewerbungen auf 40 Grundstücke, das hat sich geändert“, sagte Wirtschaftsförderer Hinrich Beekmann. Damit sprach er die Baugebiete „Am Promenadentief“, im „Renkenweg“ und im „Wiesenweg“ an.

Laut Hinrich Beekmann werde der sogenannte Sprechtag der NBANK in den Räumen des Wiesmoorer Rathauses gut angenommen. „Beim letzten Wirtschaftsabend referierte eine NBANK-Beraterin über das Programm und seitdem bieten wir monatliche Finanzierungssprechtage für zum Beispiel Existenzgründer, Jungunternehmer und andere Betriebsinhaber im Rathaus an, die gut angekommen werden“, betonte der Wirtschaftsförderer.

Ute Rittmeier vom Stadtmarketing Wiesmoor berichtete, dass der mit von der Stadt angeschobene Pop-up-Laden mittlerweile an eine Geschäftsinhaberin übergeben wurde. Zudem sind 5.000 Stadtgutscheine verkauft worden, die Aktion gibt es erst seit 41 Monaten gibt – sehr zur Freude des örtlichen Einzelhandels.

Bei der Freilichtbühne konnten wir rund 40.000 Besucher im letzten Jahr verbuchen, die hier auch übernachten, einkaufen und sich beköstigen“, unterstrich die Stadtmanagerin den Wirtschaftszweig. Mit Konzerten wie zum Beispiel von BAP, Alphaville oder die beliebte Schlagernacht seien die Aussichten gut, diese Zahlen im kommenden Jahr zu toppen. Dazu kommen die Gesundheitsmesse, die Landpartie oder der 6. Stadtball, der am 26. April 2025 stattfinden soll.

Künstliche Intelligenz & Ethik

Zu dem Thema „Künstliche Intelligenz (KI) & Ethik“ referierte Dr. Holger Achtermann von der BDO DPI AG Wirtschaftsprüfung aus Leer. „Künstliche Intelligenz ist die Eigenschaft eines IT-Systems, menschenähnliche intelligente Techniken zu imitieren“; sagte Dr. Holger Achtermann und stieg mit einem Bild aus der Tageszeitung OZ ein. Da waren sechs Politikerinnen und Politiker zu sehen. KI hatte ermittelt, wer die „Schönsten“ in Ostfriesland sind: Hier landete die Staatssekretärin im Verteidigungsministerium Siemtje Möller (MdB) aus Varel vor der MIT-Mittelstandschefin Gitta Connemann (MdB) aus Hesel und die Männer landeten weiter hinten.

Der Volljurist fing mit einer Chronologie von Frankenstein bis Chat GPT an. „Frankenstein ist wohl einer der bekanntesten künstlich geschaffenen Wesen, den fast jeder kennt“, schmunzelte Achtermann. Auf dem schwarz-weiß Fernsehbildschirm brachte er die Zuschauer zum Gruseln. 1936 entwickelte Alain Turing die Turingmaschine und 1956 war sozusagen die Geburtsstunde von KI mit dem Informatiker John McCarthy. Seit 2022 gibt es die KI-Version „Chat GPT“. Hier hat der Nutzer den Eindruck, mit einem Menschen zu kommunizieren – also täuschend echt. Achtermann fragte in die Runde, ob Chat GPT von den Zuhörern genutzt wird und in der Tat wird es genutzt, beispielsweise für Texterstellungen.

Nun stellt sich die Frage: Wie sind KI und Ethik auf einen Nenner zu bringen? Die Gefahr besteht darin, dass der Mensch nicht erkennt, ob die Nachricht wahr ist oder ob Fake-News vorliegen. „Deshalb ist KI auch gesetzlich geregelt worden und zwar so, dass es nicht den Fortschritt behindert“, so der Referent. Am 12. Juli 2024 wurde in Brüssel ein EU-Gesetz verabschiedet mit Verboten und Grenzen, mit Kennzeichnungspflichten der Quellen und zur freiwilligen Selbstverpflichtung. Alle 46 Mitgliedsstaaten legen noch einmal mit der KI-Konvention nach: mit dem Fokus auf die Grundrechte, Datenschutz, Privatsphäre und zum Schutz der Diskriminierung.

Im Anschluss an den Fachvortrag erhielt Dr. Achtermann eine Einkaufstasche mit dem neuen Logo der Stadt Wiesmoor als Dankeschön.

Fotos: Inge Meyer

Von links: Hinrich Beekmann, Sven Lübbers, Ute Rittmeier, Verena David und Dr. Holger Achtermann begrüßten rund 50 Gäste beim Wirtschaftsabend in der Blumenhalle.

 

 

 

„Wer Preise senkt, ist schwach“

    Interview mit Oliver Schumacher ist Verkaufstrainer in Lingen

Lingen. Oliver Schumacher ist als Verkaufstrainer seit 2009 im gesamten deutschen Sprachraum tätig. In dem folgenden Interview gib er Antworten auf einige Fragen, wie zum Beispiel: Was sind die größten Fehler bei Preisverhandlungen? Wie können Anbieter leichter ihre kalkulierten Preise durchsetzen oder welchen Weg gehen, um den Preisdruck zu entfliehen?

Was sind die häufigsten Fehler, die Verkäufer in Preisverhandlungen machen?

Zu früh Preiszugeständnisse machen, so dass der Kunde automatisch denkt `Wenn das so einfach geht, dann geht bestimmt preislich noch mehr`. Sich zu wenig Gedanken im Vorfeld zu machen, was der ideale Ein- und Ausstiegspreis ist; oder an Interessenten klammern, die eh keine entsprechende Preisbereitschaft haben.

Welche Taktiken sollten Vertriebsmitarbeiter anwenden, um den Wert ihres Produkts oder ihrer Dienstleistung zu betonen, ohne den Preis zu senken?

Zahlreiche Beschäftigte mit Umsatzverantwortung sind nicht in der Lage, kurz, knapp und konkret die entscheidenden Mehrwerte zu nennen, warum es sich lohnt, ihr Kunde zu werden und zu bleiben. Doch die Aufgabe von Vertriebsmitarbeitern ist es nicht, Preise zu senken, sondern den Wert der Gegenleistung in der Wahrnehmung des Kunden zu erhöhen. Man muss sich also selbst erst einmal sein eigenes Angebot verkaufen. Und wer die richtigen Fragen stellt, weiß auch, was seinem Kunden wirklich wichtig ist, um ggf. bei der Preisverhandlung die richtigen Argumente für den (höheren) Preis zu nennen.

Welche Rolle spielen Emotionen in Preisverhandlungen?

Eine extrem große und gerade für diejenigen, die auf den Auftrag angewiesen sind. Manch ein Kunde lässt gerne den Verkäufer in Unwissenheit, weil dieser die Erfahrung gemacht hat `Wenn ich noch etwas warte, wird es vielleicht billiger.` Bekommt dann der Verkäufer Nervenflattern, sind schnell ungeplante Preiszugeständnisse möglich.

Nennen Sie ein Beispiel, wie ein mittelständisches Unternehmen von einem Kunden preislich unter Druck gesetzt wurde?

Ein Außendienstmitarbeiter wurde von einem Kunden mit den Worten `Wir haben jetzt einen externen Einkaufsberater dazugeholt` überrascht. Dieser Berater forderte ein drastisches Entgegenkommen. Der Geschäftsführer des Außendienstmitarbeiters beauftragte mich. Wir erarbeiteten die Strategie, diesem Kunden beim Preis überhaupt nicht entgegenzukommen, auch auf die Gefahr hin, diesen zu verlieren. Der Außendienstmitarbeiter setzte diesen Plan um. Im Ergebnis hat sein Kunde kurzfristig deutlich weniger gekauft, musste aber lernen, dass die Mitbewerber nicht ohne Grund günstiger waren. Nach gut zehn Monaten war der Umsatz wieder so wie vor dem Gespräch mit dem Einkaufsberater – ohne weitere Rabatte.

Was können Geschäftsführer machen, damit ihre Vertriebsmitarbeiter im Idealfall zu maximal hohen Preisen verkaufen?

Hier gibt es sehr viele Einflussfaktoren: Was hat der einzelne Vertriebsmitarbeiter konkret davon, wenn er zu höheren Preisen verkauft? Aber wer zu hohen Preisen verkaufen soll, muss auch wissen, wie er diese tatsächlich durchsetzt. Aus purem Eigennutz setzen sich die wenigsten Vertriebsmitarbeiter in ihrer Freizeit hin und erarbeiten Argumente und Strategien. Darüber hinaus sollte der Geschäftsführer darauf bestehen, dass wichtige Preisgespräche intern vorab durchgespielt werden, um dann gut zu sein, wenn es drauf ankommt – nämlich beim Kunden. Im schlimmsten Fall ist der Einkäufer besser vorbereitet.

Planung ist nun mal die geistige Vorwegnahme der Zukunft. Und da geht eben auch viel bei Preisverhandlungen.

Wie sollte man mit Kunden umgehen, die stark auf Preisnachlässe bestehen?

Hier beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Natürlich müssen Einkäufer auch mal auf den Busch klopfen, um zu prüfen, ob sie aktuell zu den bestmöglichsten Preisen einkaufen. Aber: Im Zweifelsfall muss man den Kunden auch gehen lassen, wenn sich die Geschäftsbeziehung von Anbieterseite her gar nicht mehr rechnet. Wer aber in die Preisverhandlung mit dem Ziel `Ich darf den Kunden um keinen Preis verlieren` geht, ist erpressbar.

Was ist aus Ihrer Sicht die wichtigste Aufgabe von Vertriebsmitarbeitern, um sich weniger unter Preisdruck setzen zu lassen?

Man kann sich nur dann von Kunden unter Preisdruck setzen lassen, wenn man wirklich auf diese angewiesen ist. Darum ist die regelmäßige Neukundengewinnung so wichtig. Einerseits verliert man Kunden durch eventuell billigere Mitbewerber, andererseits auch durch Insolvenzen – gerade in diesen Zeiten. Darum ist der beste Weg die Flucht nach vorn, also der Gewinnung von Kunden mit einer entsprechenden Preisbereitschaft, getreu dem Motto: „Ich kann nicht billig, ich kann nur gut!“

Bildunterschrift: Oliver Schumacher ist Verkaufstrainer. Foto: privat

Kasten: Im Rahmen der Weihnachtsverlosung werden zehn Bücher von Oliver Schumacher „30 Minuten Preisverhandlungen“ verschenkt. Die ersten zehn richtigen Antworten auf die Frage: Seit wann ist Oliver Schumacher selbstständig? bitte

per Mail an info@wirtschaftsecho.net. Einsendeschluss ist der 6.Dezember 2024.

                           

 

 

„Wir bieten nun alles aus einer Hand“

Erfolgreiche Fusion: ARU-Team bietet nun auch Architekturleistungen an

Lingen/Steinfurt. Das Team der ARU Ingenieurgesellschaft mbH arbeitet seit über 20 Jahren erfolgreich am Standort in Lingen und eröffnete im Jahr 2021 einen weiteren Bürostandort in Steinfurt / NRW. „Seit drei Jahren arbeiten wir mit dem Architekturbüro BALDAUF ARCHITEKTEN in einer Bürogemeinschaft in Steinfurt zusammen und wir haben auch einige gemeinsame Projekte erfolgreich abgeschlossen“, erläutert Benedikt Beckmann, Geschäftsführer der ARU Ingenieurgesellschaft. Zum 1. Juli diesen Jahres bündeln die beiden Unternehmen durch eine Fusion ihre Kompetenzen. Damit steht die ARU ihren Kunden mit den Unternehmen ARU Ingenieurgesellschaft mbH, BALDAUF ARU ARCHITEKTUR GmbH und der ARU Prüfingenieur & Umweltgutachter GmbH zur Verfügung.

Wir sind als Architekten bereits seit über 25 Jahren für Industrie- und Gewerbebetriebe sowie im Wohnungsbau tätig. Durch eine große Anzahl von Umbauten und Umnutzungen von landwirtschaftlichen Hofstellen verfügen wir auch über viel Erfahrungen bei Bauvorhaben im Außenbereich. Wir betreuen Kunden deutschlandweit, wobei eine Vielzahl im Radius von rund 100 Kilometern liegen.“, informiert der 58-jährige Architekt und Geschäftsführer Dirk Baldauf.

Mit der Unternehmensgruppe beschäftigen wir jetzt insgesamt 36 Mitarbeiter. Um dem Fachkräftemangel rechtzeitig vorzubeugen setzen wir auf die frühzeitige Integration von jungen Absolventinnen und Absolventen in unser Unternehmen. Daher stehen wir der Fachhochschule Steinfurt als Praxispartner für ein duales Studium zur Seite, betreuen Bachelor- und Masterabschlussarbeiten und bieten Praktikumsplätze an“, fügte Geschäftsführer Tobias Dankert hinzu. Zusätzlich bildet das Unternehmen auch regelmäßig in dem Berufsbild Bauzeichner/in im Hochbau aus.

Nach der erfolgreichen Fusion bieten wir nun alles aus einer Hand an. Dieses umfasst ein breites Portfolio. Das nun Architekturleistungen, dass Genehmigungsmanagement im Bau- und BImSch-Recht sowie Leistungen in den Bereichen Gewässerschutz Anlagensicherheit, TGA-Planungen und viele weitere Leistungen umfasst“, bringt Diplom-Ingenieur Benedikt Beckmann die Sache auf den Punkt. Somit kann der Betreiber einer Anlage, der Industrie, der Energiewirtschaft und auch landwirtschaftliche Betriebe im gesamten Prozesszyklus, vom Start bis zum Ende, betreut werden.

Neuer Internetauftritt

Dazu haben wir auch unseren neuen Internetauftritt freigeschaltet, um unseren Kunden das gesamte Portfolio aufzuzeigen“, fügt Dirk Baldauf hinzu. Zu den Vorzeigeprojekten, die gemeinsam bearbeitet und teilweise umgesetzt wurden, gehören beispielsweise: die aktuell größte Batterie-Recyclinganlage Europas die in Meppen entsteht, Wasserstoff-Produktionsanlagen , Anlagen für die Getränke- bzw. Nahrungsmittelindustrie, PV-Freianlagen, 100 MVA Batteriespeicheranlagen die deutschlandweit realisiert werden und viele Projekte in der Landwirtschaft.

Aber auch Projekte mit dem Schwerpunkt Architektur von Wohngebäuden und Architekturthemen wie das Bauen im Außenbereich und die damit verbundenen Anforderungen wurden und werden bearbeitet. Neben der Hochbauplanung steht bei der ARU auch ein Ingenieurteam für die Technische Gebäude Ausrüstung (TGA) mit dem Schwerpunkt Heizung, Lüftung, Sanitärplanung und Regelungstechnik zur Verfügung. Damit können wir unseren Kunden umfassende Planungsleistungen für die Herausforderungen der Energiewende anbieten.

Wir haben für das kommende Jahr bereits einige tolle Vorhaben in Planung bei denen es sich um verschiedene Neubau-, Umbau- und Sanierungsaufträge aus der Industrie handelt und freuen uns auf die gemeinsame Zukunft“, formulieren die drei Geschäftsführer und Gesellschafter der ARU abschließend. Mit der Fusion habe man einen „echten Mehrwert“, mit dem das Team aus Ingenieuren, Architekten und Sachverständigen gerade im Zuge der Energiewende viele zusätzliche Kunden akquirieren wollen.

Mehr Informationen auch auf der neuen Internetseite unter www.aru-gmbh.de.

Von links:

Die ARU-Geschäftsführer Dirk Baldauf, Tobias Dankert und Benedikt Beckmann haben fusionert. Foto: Inge Meyer

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