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Geld allein reicht nicht aus

Probleme lösen und nicht zukleistern!

Geesthacht. Die Schulden-Pakete des Bundes sind schwer bepackt. 900 Milliarden Euro sollen aufgenommen werden. Dazu kommen wahrscheinlich 150 Milliarden Euro aufgrund der Tatsache, dass die Ampel-Koalition der nachfolgenden Bundesregierung einen defizitär-zerrütteten Haushalt hinterlässt.

Die mindestens 900 Milliarden Euro werden auf den bisherigen deutschen Schuldenstand von 2,5 Billionen Euro drauf gesattelt. Dass es sich hier um eine wahrlich gigantische Summe handelt, zeigt der historische Vergleich. Nehmen wir zum Beispiel das Jahr 1995: Die Schulden-Marke von einer Billion Euro wurde damals zwar erreicht, aber die Wiedervereinigung musste geschultert werden und das Staatsgebiet war um fünf Bundesländer und das halbe Berlin gewachsen.

Dem designierten Bundeskanzler Friedrich Merz dürfte es nicht leicht gefallen sein, seine Wahlversprechen zur angezogen bleibenden Schuldenbremse vom Kopf auf die Füße zu stellen. Aber immerhin kann er auf geo- und sicherheitspolitische Ausnahmezustände verweisen – und darauf, dass neben der Bundesbank auch führende Ökonomen wie Professorin Monika Schnitzer als Vorsitzende der Wirtschaftsweisen die Schulden-Pakete grundsätzlich für gut befunden haben.

Ein größerer finanzieller Spielraum des Bundes erhöht nun auch die Chancen des Mittelstandes, der zum Beispiel bei der Steuer und den Energiekosten dringend entlastet werden muss.

Aber: Geld allein macht keine gute Politik. Notwendig sind flankierende Entscheidungen und Weichenstellungen für Wachstum und Innovation. Union und SPD müssen sich auf einen Wachstumsplan einigen, der die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen entscheidend verbessert. Das ist auch deshalb erforderlich, weil sich ohne ein selbsttragendes Wirtschaftswachstum die hohen Zinszahlungen für die beschlossenen milliardenschweren Investitions- und Infrastrukturpakete nicht bezahlen lassen.

Die große Gefahr besteht, dass CDU/CSU und SPD ihre Wählerinnen und Wähler (und solche, die es werden sollen) mit vielerlei Geschenken beglücken und dass sie diversen Interessengruppen und Lobbyverbänden allzu gefügig begegnen werden. Denn die finanziellen Mittel für die Volksbeglückung sind ja vorhanden. Scheinbar.

 

Der Sinn und Zweck der Schuldenbremse bestand nicht zuletzt darin, die Regierenden zum Setzen von Prioritäten zu zwingen. Das bedeutete im Umkehrschluss, dass sich der Staat nicht alles leisten kann und somit sparen muss. Es wäre fatal, falls sich die künftige Bundesregierung statt dringend notwendiger Reformen und erforderlicher Signale gegen ein „Weiter so!“ im Wesentlichen auf das Geldausgeben konzentrieren sollte. Auf diese Weise würden viele Probleme, die zügig und mutig angepackt werden sollten, nur zugekleistert und nicht gelöst. Bei der nächsten Bundestagswahl würden die Populisten von links und rechts davon profitieren.

 

 

Übergabe des Luxuskreuzers in Yokohama

Neubau ASUKA III erfolgreich in Richtung Nordsee überführt

Papenburg. Das neue Kreuzfahrtschiff der Meyer-Werft, die Asuka III, hat die Papenburger Werft erfolgreich mit Kurs auf Eemshaven (Niederlande) Anfang März verlassen. Der Neubau für die Reederei Nippon Yusen Kaisha (NYK Cruise), eine der größten Reedereien der Welt, lief nach den Testfahrten auf der Nordsee in den Emder Hafen ein.

Die ASUKA III wurde im März 2021 bei der Meyer Werft in Auftrag gegeben und ist das erste Kreuzfahrtschiff, das der japanische Flaggenstaat seit knapp 30 Jahren geordert hat. Der Heimathafen der ASUKA III ist Yokohama. Das Schiff hat eine Länge von 230 Metern, eine Breite von 29,80 Metern, einen Tiefgang von maximal 7,89 Metern und eine Bruttoraumzahl (BRZ) von 52.000. Die Besatzung besteht aus 470 Crewmitgliedern.

Das Schiff verfügt über zahlreiche Innovationen für den Umweltschutz, so z.B. auch über einen modernen und umweltfreundlichen LNG-Antrieb. Beim Design wurden zahlreiche maßgeschneiderte Lösungen für den japanischen Markt berücksichtigt. So gibt es zum Beispiel einen SPA-Bereich mit einem japanischen Freiluftbad.

Die ASUKA III bietet Platz für maximal 744 Passagiere in 385 Kabinen. Die Kabinen haben offene Räume mit traditioneller japanischer Ästhetik. Es gibt drei Kategorien: Penthouse, Suite und Balkon. An Bord sind außerdem sechs Restaurants mit französischer, italienischer und japanischer Kaiser-Küche.

Hauptsaison startet elektrisch

Dr. jur. Wibke Mellwig hielt die Festrede

Norddeich. „Ich freue mich sehr, diesem wirklich innovativen und bislang einzigartigen Projekt als Taufpatin offiziell den Namen zu geben“, sagte Karin Pragal, Vorsitzende des Aufsichtsrats der AG Reederei Norden-Frisia am 21.März bei der Schiffstaufe des „E-I“. Nach vielen Monaten der Entwicklung, des Baus und der Erprobung von Schiff und Ladetechnik sei nun alles sicher einsatzbereit. „Mit der Frisia E-I startet die Hauptsaison 2025 elektrisch und CO₂-neutral“, so Pragal.

Der Name der neuen Fähre verweist auch auf das umfassende Nachhaltigkeitskonzept der Reederei. Denn um den kalkulierten Stromverbrauch des E-Kats zu decken, wurden mehrere Projekte zur regenerativen Energieerzeugung und -speicherung kombiniert. So hat die Norden-Frisia auf ihren Parkflächen in Norddeich 600 PKW-Einstellplätze mit Photovoltaik-Dächern ausgestattet. Zudem wurden Solaranlagen auf Dächern und Carports in Norddeich, Harlesiel, auf Norderney und Juist installiert. Eine Freiflächenanlage befindet sich in der Umsetzung. Ein Batteriespeicher puffert zukünftig Überschüsse aus der Solarstromerzeugung tagsüber für nächtliche Bedarfe. „Wir arbeiten damit an der nachhaltigen Transformation der Schifffahrt und investieren in eine emissionsfreie Zukunft“, sagte Reederei-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann. Rund 180 Beschäftigte arbeiten bei der Reederei, die im Jahr 2021 das 150-jährige Jubiläum hatte.

Deutschland will Vorreiter sein für eine klimafreundliche Schifffahrt. Gerade im maritimen Bereich haben wir mit Blick auf die Emissionsmengen enormen Aufholbedarf, aber eben auch noch ein enormes Potenzial. Die elektrischen Antriebe der neuen Generation tragen dazu bei, dieses Potenzial zu heben und zeigen, dass Deutschland Schifffahrt kann. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir sehr schnell mehr davon sehen und auch die Anwendungsgebiete mit den Reichweiten wachsen werden“, sagte Dr. jur. Wibke Mellwig vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Dr. Mellwig, deren Mutter in Neermoor aufgewachsen ist, und aus Potsdam angereist war, betonte: „Damit nimmt die Frisia E-I eine Vorbildfunktion ein, gerade auch im Umfeld des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer.“

Wir freuen uns sehr, dass wir den E-Kat nach den speziellen Anforderungen der Norden-Frisia von Anfang an mitentwickeln und bauen durften“, sagte Joschka Böddeling, Sales Manager der DAMEN Shipyards. Für seine Werft sei das Projekt ein wichtiger Schritt in Richtung eines umweltverträglichen und zukunftsfähigen Schiffbaus.

Die Mehrkosten des elektrischen Antriebes des Elektrokatamarans wurden mit 608.000 € von der NBank des Landes Niedersachsen gefördert. Die Ladestation für den E-Kat wurde aus der BordstromTech Richtlinie im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) mit insgesamt rund 650.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Fördermaßnahme wird von der NOW GmbH koordiniert.

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